Etwas anderes als Lob in den höchsten Tönen ist mir nämlich angesichts dieses 20 Tracks umfassenden Konzeptalbums (limitiertes Doppel-Album, auch als 13-Track-CD und Download erhältlich), das fröhlich (?) wie nie zwischen den verschiedensten Musikstilrichtungen herumspringt, einfach nicht möglich!
Scheibe 1 startet gleich sehr gut „On This Rock I Will Build My Church“, das vom ersten Moment an losfetzt. Chris Harms schreit einen direkt mit kratziger Stimme an, gefolgt von Gitarrengewitter, dann beschwörender klarer Gesang mit eingängigem Refrain – klar, hier haben wir direkt die neue Publikumshymne für die anstehende Konzerttour. Macht Sinn, damit gleich das Album zu eröffnen!
Im weiteren Verlauf der beiden Silberlinge kriegt der geneigte Hörer ein facettenreiches und sehr abwechslungsreiches Werk um die Ohren gebrettert. Energische und sehr kraftvolle Nummern, stimmungsvolle Metal-Balladen, orchestral unterlegte Nummern, Keyboard-lastige Nummern, Ausflüge Richtung (Electro-) Pop – es ist eigentlich für jeden (werdenden) Lord Of The Lost Fan etwas dabei. Wichtig ist nur, eine etwas weltoffenere Musikanschauung mitzubringen, denn hier wird wild, aber gekonnt zwischen den verschiedenen Stilmitteln, von hart bis zart, hin und her gesprungen. Ich liebe es persönlich, über Tellerränder zu schauen – die Band ganz offensichtlich auch = Match ;)!
Für mich ist dieses Doppelalbum ganz klar das beste, was die Band bisher auf den Markt geschmissen hat – und die Vorgängeralbum waren ja nun wirklich alles andere als schlecht, „Empyrium“ hatte ja schon neue Maßstäbe gesetzt!
Ich könnte Euch jetzt zu jedem Song eine kleine Geschichte schreiben, aber das würde bei den 20 Songs der Deluxe-Version dann doch den Rahmen hier sprengen! Klar gibt es ein paar vereinzelte Tracks, die ich gut, aber weniger herausragend finde als andere, wie z.B. ausgerechnet „Abracadabra“ mit Dero Goi von Oomph als Special Guest. Das ist mir zu electro-stampfend – bedeutet aber auch einfach nur, es ist nicht mein persönlicher Geschmack (Mono Inc. Fans z.B. werden vermutlich sprichwörtlich hüpfen :D!).
Aber die härteren und dennoch melodisch sehr eingängigen Nummern wie „Morgana“, das derzeit bei mir hoch und runter laufende herzzerreißende „Black Halo“ (soviel Pathos in der Stimme!) oder das energisch bretternde „Lily Of the Vale“ sind für mich einfach nur herausragend.
Und eines muss ich hier auch noch loswerden – stimmlich ist es das bis dato brillianteste, was ich von Chris Harms auf CD gehört habe. Ruhig und klar gesungene Nummern wie das poppige, an Midge Ure erinnernde „In Our Hands“, das Country- und Klassik-Elemente kombinierende „In Darkness, In Light“ oder, schmacht, „Cut Me Out“ (darauf möchte ich mal ein Contemporary getanzt sehen!) erwecken bei mir Reminiszenzen an den Pathos und Stimmschmelz eines Peter Murphy – wer mich und meine Leidenschaft für Herrn Murphy kennt ;), weiß, ein größeres Kompliment kann von mir nicht kommen..
Ganz nebenbei handelt es sich bei diesem mit viel Herzblut produzierten Werk ja auch um ein sehr ambitioniertes Konzeptalbum zum Thema Volk der Pangaen und deren Mythologie, vielleicht wagt auf Basis dieser Information ja sogar mal ein Fields Of The Nephilim oder Garden Of Delight Fan mal, hier reinzuhören und reinzulesen..?
So, jetzt einfach oben auf das CD-Logo klicken und das 12-Track-Album (falls noch erhältlich, empfehle ich den Kauf des limitierten Doppel-Albums) erwerben, Ihr könnt damit einfach nichts falsch machen!
(SiN)
VÖ: 03.08.2018
Anspieltipps: Black Halo, Morgana, Cut Me Out, Lily Of The Vale, usw. usf. …
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