Shylmagoghnar -Transience (CD)

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Mit ihrem aktuellen Album „Transcience“ haben die beiden begnadeten Musiker von Shylmagoghnar ein Wahnsinnsding abgeliefert! Das Duo kommt aus den Niederlanden und hat bereits im Jahre 2014 das Album „Emergence“ in Eigenregie ohne Label im Rücken veröffentlicht. Auch das war schon ein beachtliches Werk –  ich frage mich, wie man zu zweit solche Hammeralben raushauen kann? Das kann nur mit sehr viel Herzblut, Gefühl und Können funktionieren!

Das aktuelle Album steht dem Erstlingswerk wirklich in nichts nach, vielmehr wird der musikalische Diamant noch weiter mit vielen Ideen und fantastischen Kompositionen um weitere Facetten bereichert. Was der Hörer hier geboten bekommt, ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Ich bezeichne es mal als Melodic Black-/Death-Metal mit progressivem Einschlag, auf jeden Fall sind es keine vorhersehbaren 08/15-Musikstücke.

Hier wird wirklich alles offenbart, von hammerharten Passagen, die richtig nach vorne gehen und einen brachialen Sound vorweisen, bis hin zu ruhigeren Klang-Gefilden. Die Songs habe oft nicht nur eine epische Länge, sondern auch epische Klänge, die den Hörer in eine andere Welt ziehen.

Der Gesang fügt sich perfekt ein und unterstreicht den eindringlichen Musikteppich in gekonnter Art und Weise. Auch die reinen instrumentalen Stücke wissen zu begeistern. Ich bin sonst nicht unbedingt ein Freund von rein instrumentalen Tracks, diese hier sind aber so toll arrangiert, dass es eine wahre Freude ist, sich dem Sound hinzugeben.

Der erste Song „Transience“ ist für mich wahrlich das Beste, was ich in den letzten Jahren hören durfte. Fantastische 12 Minuten, die den Hörer völlig in den Bann ziehen und ihn nicht mehr loslassen. Ich könnte diesen Song zehnmal hintereinander hören und er würde nicht langweilig werden. Man wird mit ruhigen Keyboardklängen in den Song eingeführt, bis dieser plötzlich in die Vollen geht. Es folgt sehr abwechslungsreiches Gitarrenspiel, welches klanglich einen schönen Kontrast zu dem growlartigen Gesang darstellt. Das Tempo wird hier und da verändert. Später folgen noch feine Klavierklänge, dann eine sehr ruhige Passage, um dann ins Finale einzusteigen.

„The Dawn Of Motion“ ist ein Instrumentalstück allererster Kanone. Es beginnt im doomigen Sound mit starken Gitarrenriffs, um im Mittelfeld kräftig im Tempo anzuziehen und dann wieder in einem epischen Finale auszuklingen.

„As All Must Come To Pass“ gibt nach ruhigen Synthiesounds direkt Vollgas. Der Song wechselt wie so oft in den Songs zwischen brachialem Soundgewitter und ruhigeren Passagen. Der Gesang unterstreicht die Atmosphäre hervorragend.

„This Shadow Of The Heart“ fällt als kürzester Song qualitativ ein bisschen hinter den anderen Songs zurück, ist aber weit davon entfernt, schlecht zu sein.

„The Chosen Path“ ist wieder rein instrumental und begeistert mit neuen Sounds und Instrumenten. Insgesamt ist der Song eher ruhiger gehalten und lädt zum Träumen ein.

„No Child Of Man Could Follow“ unterhält den Hörer über 12 Minuten mit seinem epischen Sound.

„Journey Through The Fog“ geht wieder zwischendurch ein wenig aggressiver zur Sache, lässt den Hörer aber auch Gelegenheit zum Verschnaufen.

„Life“ bildet das 13-minütige, rein instrumentale Ende des Albums und bieten noch mal alle Facetten der musikalischen Kunstfertigkeit der beiden Künstler; eine echt monumentale Meisterleistung.

Im Ergebnis ein Weltklassealbum, welches für mich auf jeden Fall zu den absoluten Highlights des Jahres 2018 zählt.
(D.H.)

VÖ: 29.06.2018
Anspieltipps: Transience, As All Must Come To Pass, Life
http://ww.shylmagoghnar.com

Kategorie: CDs & DVDs
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