NENA am 29.06.2018, Westfalenhalle Dortmund – ..und wir sind „Immer noch hier“!

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Und wir sind immer noch hier.. Zweieinhalb Stunden Nena in der Dortmunder Westfalenhalle – am 29.06.2018 zeigte die deutsche Ausnahmekünstlerin gemeinsam mit ihrer Band, wie ein großartiges Konzertereignis mit jede Menge Hits, begeisterten Fans und vielen vielen Emotionen auszusehen hat!

Nur geträumt – so lautet das Motto der aktuell noch bis Ende September laufenden Konzerttournee von Susi K. aus Hagen ;). Auch wenn sie diese Nummer zumindest in Dortmund leider nicht gespielt hat, wer Nena seit den Achtzigern kennt und liebt, dürfte bei dem Konzert vor verdächtig nach Ausverkauft aussehenden Westfalenhalle hundertprozentig auf seine Kosten gekommen sein!
Doch fangen wir mal am Anfang an..

Konzertbeginn war für 20 Uhr angesetzt, doch schon weit eine Stunde davor tummelten sich zigtausend Menschen rund um die Westfalenhalle. Manche in schrägen 80s-Kostümen, manche ganz gediegen gekleidet, mit dem eigenen Nachwuchs im Schlelltau und natürlich auch einige fleißig mit „Vorglühen“ dank Prosecco und Co. beschäftigt. Halt eine bunt durchmischte Truppe, vereint durch ihren Musikgeschmack.

In der Halle ging es dann sehr pünktlich mit dem Vorprogramm los. Auf der Bühne stand Sharon Levy, die im Jahr 2011 bei The Voice Of Germany in Nenas Team für längere Zeit einen Platz fand. Ohne Schnickschnack spielte die gut gelaunte Sängerin eine runde halbe Stunde ein relaxtes Popballaden-Programm, was sehr positiv mit viel Applaus vom Publikum, denen sie teilweise wohl auch bekannt war, aufgenommen wurde. Prima, diese Zuschauer waren mir schon einmal sympathisch!

Nach einer sehr flotten Umbaupause, in der das Publikum auch erfuhr, dass das Konzert mit mehreren Kameras mitgeschnitten werden sollte, betrat die Nena-Band dann gegen halb 9 die von einem Vollmond als Bühnenhintergrund anheimelnd „bestrahlte“ Bühne.
Und dann kam sie – klassisch schwarzes Outfit, mit einer an ausgebreitete Vogelflügel erinnernden weißen Lederjacke mit Fransen –  und fegte ab den ersten Klängen von „Indianer“ (gefolgt von „Ganz oben“ und „Nur geträumt“) voller Lebenslust energiegeladen über die Bühne!

Was soll man da sagen? Die Stimmung in der Halle war vom ersten Moment einfach großartig. In einer namhaften regionalen Tageszeitung las ich die Tage dagegen etwas von „Stimmung baute sich erst nach und nach auf, blabla“, neue Stücke und Rap-Einlagen wären nicht so gut angekommen – ich habe keine Ahnung, auf welcher Veranstaltung der gelangweilte und offensichtlich nicht Nena-interessierte Bildreporter war – bei diesem Mammut-Ereignis, das gezeigt hat, wie das Konzert einer Vollblutmusikerin (und professionellen Bandmusikern) aussehen sollte, kann es jedenfalls nicht gewesen sein..  Wenn bei Eurem Reporter der Funke mal wieder nicht so überspringt, liebe Mediengruppe, fragt doch einfach bei mir an ;)!

In den rund 150 Minuten (!) langem Konzertereignis gaben Nena und Ihre Band, darunter gleich drei ihrer hochmusikalischen Kinder (eigentlich könnten die sich so langsam auch „The Kerner Family“ nennen :)!) neben fast allen Chartserfolgen (Nur geträumt, Fragezeichen, 99 Luftballons Feuer und Flamme,..) Ihrer nunmehr 40-jährigen Erfolgsgeschichte auch viele  außergewöhnliche Alben-Nummern und Single B-Seiten von den 80ern bis heute zum Besten, darunter das bereits erwähnte „Indianer“ sowie „Satellitenstadt“ vom ersten Nena-Album, aber auch „Kleine Taschenlampe brenn“, mit Sohnemann Sakias gesungen.

Einige Tracks waren modern-kunstvoll miteinander verwoben, andere Nummern gab Nena gemeinsam mit Larissa und/oder Sakias zum Besten. Großartig zum Beispiel „Es wird schon weitergehn“, das zunächst Nena sang, die dann aber „verschwand“ und Larissa das Mikrophon überließ. Tatsächlich gibt es immer noch Nena-Fans, die nicht mitbekommen haben, das nicht nur Larissas Aussehen, sondern auch Ihre Stimmfarbe sehr große Ähnlichkeit mit Frau Mama haben, wie man an einigen überraschten Blicken im Publikum feststellen konnte!

Doch die eigentlich Überraschung kam dann erst noch. Nena war nicht einfach zwecks kurzer Erfrischung verschwunden – nein, sie tauchte auf einmal mit zwei ihrer hervorragenden Rock-Musikern (Guns n Roses – erfahren!) auf einer kleinen Plattform mitten in der Westfalenhalle wieder auf! War das ein Hallo, als sich die Fans auf einmal begannen, alle zur Mitte hin zu orientieren! Nena verwies einfach darauf, dass Sie kleine Bühnen ja von früher gewohnt sei – und rockte unter anderem mit „Berufsjugendlich“ und E-Gitarre auf der „kleinsten Bühne der Welt“ los!
Nach ein paar Songs ging es zwar zurück zur Bühne – doch gut eine halbe Stunde später musste die Mini-Bühne erneut dran glauben, dieses Mal hatte Nena dann Larissa und eine klasse Backgroundsängerin mit dabei und rappte bzw. sang dort mit deren Begleitung ganz modern Ihr „Sing meinen Song“ Sammy Deluxe Cover „Wunderbar“ sowie das dynamische „Willst Du mit mir gehn“ – grandios, diese Musikgrenzen überschreitende Vielseitigkeit!

Doch nicht nur diese überraschenden Bühnenwechsel sorgten für gute Laune und Gänsehautmomente – ein wunderbares Highlight der Veranstaltung präsentierte auch Sakias Kerner, mit seiner Version von „Weißes Schiff“, das Nena vor vielen Jahren aus sehr persönlichen Gründen geschrieben hat. Sakias besitzt eine unglaublich eindringliche Stimme, da könnte selbst ein Xavier Naidoo eigentlich endlich mal blass werden – solltet Ihr diese noch nicht kennen, könnt ihr euch ja einmal die Videosingle von Sakias Kerner online anhören: https://youtu.be/__5XVJlPlSs

Viel, viel zu schnell waren die ersten 70 Minuten vorbei, nach denen Nena und Family (zähle ihre Bandmusiker einfach mal dazu ;)) erstmals die Bühne verließen – um diese insgesamt 3 Mal (oder waren es 4,5 Mal, ich habe irgendwann nicht mehr mitgezählt :)) ) wieder zu betreten. Die Fans forderten Zugabe um Zugabe, selbst auf den „gemütlicheren“, fast voll besetzten Rängen hielt es niemanden auf dem Sitz. Okay, was auch Nena mitverschuldet war, die ihre sitzenden Zuschauer mit der Frage „Sagt mal, wollt ihr mich verarschen?“ zum Aufstehen und Mitfeiern animierte!

Zu den vielen vielen Zugaben (zu denen natürlich wieder viele viele große Luftballons auf das Publikum geworfen wurden und bei denen Nena auch einfach mal so singend eine Runde in der Halle durch das Publikum drehte) gehörte unter anderem, passend zum Bühnenbild, „Vollmond“, die aktuelle Single „Be My Rebel“, leider ohne Eurythmics Star Dave Steward, und die kommende Veröffentlichung „Immer noch hier“, für das Nena, wie im TV auch versprochen, alle Kinder Ihrer „The Voice Kids“-Teams der letzten 2,3 Jahre auf die Dortmunder Bühne holte!
Mehrfach verabschiedete sich die Künstlerin vom Publikum, gut die Hälfte der Hallenbesucher glaubten ihr dann auch und verließen die Location, doch sang die Musikerin hinter der Bühne unbeirrt weiter und kam immer wieder nach vorne. Offensichtlich hatte sie großes Vergnügen an unserer Ausdauer und denwiederkehrenden „..immer noch hier..“-Gesängen des Publikums ;). Nun wären wir ja auch unter uns, gab sie zum Amüsement des immer noch ein paar tausend Besucher ausmachenden Fanschar zum Besten.

Irgendwann war dann leider wirklich Schluss – doch unzufrieden mit der Länge und der Power dieses Konzertabends (zu einem wirklich passablen Ticketpreis, das möchte ich auch noch einmal anmerken!) war nun wirklich niemand. Gut gelaunt schlenderten die Konzertbesucher ins Freie, der eine oder vor allem 😉 die andere nahmen noch ein Nena-Shirt, eine CD oder sonstiges Merchandising mit nach Hause – und ich möchte darauf wetten, viele sind mit „…immer noch hier..“ in Ihrem Kopf und in Ihren Herzen eingeschlafen :).

Danke Nena & Band, kommt recht bald wieder, denn wir sind „immer noch hier“! 😉
(SiN)
Nena online: https://www.nena.de/
https://www.facebook.com/NENAofficial/

Kategorie: Foto-Berichte
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