Die Kinder der toten Stadt – Album Edition / Hörspiel Edition (CD)

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Mit „Die Kinder der toten Stadt“ möchte ich Euch ein eindringlich wirkendes Musikdrama vorstellen, das Ausnahmeprojekt mit viel Starbeteiligung, unter den mitwirkenden Künstlern sind zum Beispiel die Schauspielerin Iris Berben, der Sänger Peter Heppner und die Paderborner Domchöre, soll vor allem dazu dienen, die Erinnerungskultur an Schulen wachzuhalten und Diskussionen gegen Rassismus und Antisemitismus anzuregen.

Einfach nur eine Rezension dazu zu schreiben, war mir bei diesem Werk leider nicht möglich. Zu emotional und aufwühlend ist es, diesen gefühlvoll vorgetragenen Liedern und der unfassbaren realen Geschichte dahinter zu lauschen.

Ich möchte ganz klar dazu aufrufen, sich mit diesem Musikprojekt einmal auseinanderzusetzen, wenn Ihr Eltern seid, vielleicht auch die Schulen Eurer Kinder über das für Schulen kostenlose Unterrichtsprogramm zu informieren.

Kurzinhalt:
DIE KINDER DER TOTEN STADT basiert auf einer wahren Begebenheit. Es erzählt vom Schicksal der im Konzentrationslager Theresienstadt inhaftierten Kinder. Die Handlung basiert auf historischen Fakten, die sich ereigneten, als eine internatio­nale Delegation das Ghetto besuchte, um sich davon zu überzeugen, „dass es den Bewohnern gut gehe“. Die SS inszenierte in monatelanger Vorbereitung ein perfektes Trugbild. Neben dem Bau von Kaffeehäusern mit reich gedeckten Tischen, der Errichtung eines Musikpavillons und vielen anderen Inszenierungen wurden die Kinder gezwungen, eine Kinderoper aufzuführen. Kurz danach wurden fast alle Häftlinge, die an der Aufführung teilnahmen, sowie das Filmteam, das sie für einen Propagandafilm aufzeichnete, in Auschwitz ermordet.
Ihnen allen ist DIE KINDER DER TOTEN STADT gewidmet.

Das Musikdrama erschien als Hörspiel und als Musikalbum (ohne Dialoge) am 23. Juni – dem Tag, an dem die erzählten Ereignisse vor 74 Jahren stattfanden. Es wurde als Theaterstück umgesetzt und hat das Ziel, Schülerinnen und Schüler zur Beschäftigung mit dem Thema und zur eigenen Inszenierung zu motivieren. Schulen können Texte und Noten kostenfrei nutzen. Zusätzlich wird reichhaltiges historisches und didaktisches Material zur Verfügung gestellt, um eigene Schulprojekte und Schulaufführungen möglich zu machen.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das Projekt im Rahmen des Bundesprogrammes „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ gefördert.
Bei der sensiblen Thematik gab es von Produktionsbeginn an viel Unterstützung: Prof. Dr. Doron Kiesel vom Zentralrat der Juden, Edith Erbrich, die Theresienstadt überlebt hat, Dr. Vojtech Blodig von der Gedenkstätte Terezin sowie der Historiker Prof. Dr. Gideon Greif. Darüber hinaus ist es gelungen, den litauischen Geiger Igor Epstein, zugleich Leiter der Klezmer-Akademie in Köln, für die Umsetzung der in der Komposition enthaltenen Klezmer-Elemente zu gewinnen. Musikalisch ist das Drama eine durchkomponierte Mischung aus komplexen Orchester-Nummern, Rock-Songs, Chören, Folklore-Nummern und szenischen Ensemble-Stücken.

Weder das Hörspiel noch die Album Version sind zum schlichten Nebenher-Hören geeignet, auch wenn viele Stücke herrlich ins Ohr gehen und hervorragend produziert wurden. Ich musste dennoch immer wieder abbrechen, zu tief schneidet es mich als Mensch und Mutter in mein Herz.
Eine ganz kleine Kostprobe: Das rockige Stück „Zehntausend“ (feat. Willi Hagemeier & Paderborner Domchor) erzählt von rund 10.000 Kindern, die im Laufe der Zeit in das KZ Theresienstadt gebracht wurden. Von einer verbotenen Schule, in der die Kinder heimlich gehen. Es ist die erste Schule, in die die Kinder gerne gehen. Zum Schluss sagt Sprecher Willi Hagemeier nur: „Nur 100 Kinder haben dies alles überlebt.“.

Wir dürfen nie vergessen, welche Monströsität in unserem Land einmal geschehen ist. Niemals.
(SiN)

VÖ: 23.06.2017
Weitere Informationen/Kontaktmöglichkeit: http://www.diekinderdertotenstadt.de
http://www.facebook.com/Musikdrama-Die-Kinder-der-toten-Stadt-1487887591490397

Kategorie: CDs & DVDs
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