Der in München beheimatete, avantgardistische Singer und Songwriter MEINHARD macht bereits seit einigen Jahren die (Gothic) Musikszene mit einer gewagten Mischung aus Gothic, Rock, Mittelalter, Folk, Pop bis hin zur Klassik unsicher.
Anlässlich seines neuen Albums „Alchemusic II – coagula“ möchten wir euch diesen spannenden Künstler mit Liebe zu extrovertierten Outfits und attraktiven musikalischen Bekannten (Chris Harms, Chris Pohl,..) ein wenig genauer vorstellen!
SiN: Werter Meinhard, ich freue mich sehr, dich zu einem kleinen Interview begrüßen zu dürfen! Es war gar nicht so leicht, im Internet einige Fakten zu dir zu recherchieren! Meinhard – spontan findet man zu dem Namen eher eine gemütliche Stadt im Hessen 😉 Dein Künstlername ist einfach dein Nachname – hätte es nicht etwas spektakuläreres sein können ;)?
Meinhard: Auch ich freue mich sehr und fühle mich geehrt! Aber leider stimmen die recherchierten Informationen nicht ganz!
Meinhard ist mein echter Vorname. Diese Tatsache und die Bedeutung des altdeutschen Namens (jetzt darf der geneigte Leser gerne recherchieren) finde ich unübertroffen spektakulär 😉
SiN: Laut Wikipedia 😉 bist du seit 2004 musikalisch aktiv. Was hast du in den Jahren davor gemacht, hattest du das Glück, eine fundierte musikalische Ausbildung zu genießen? Dein e musikalische Vielfältigkeit lässt fast drauf schließen..
Meinhard: Wenngleich die Unterstellung einer Ausbildung mich freut… das Gegenteil war der Fall: Ich bin sehr musikfremd aufgewachsen, im Elternhaus war Musik und jede Form der Kunst seitens meines sehr strengen Vaters untersagt… mittlerweile haben wir uns jedoch zusammengerauft ;). Die Zeit vorher war eine sehr dunkle, daher bin ich froh mit Musik etwas gefunden zu haben, was mich am Leben hält und anderen Freude bereitet! Wenngleich in den letzten Jahren auch viel Unbill und Schmerzvolles passiert ist… Jedoch geht es immer weiter, und ich glaube alle Ereignisse sind und waren meine Ausbildung 😉
SiN: Anlass für unser Gespräch ist natürlich das Erscheinen deines bereits dritten Studioalbums „Alchemusic II – coagula“ am 30. Oktober 2015. Genau 1 Jahr nach dem erscheinen von „Alchemusic I – solve“, der ersten Scheibe einer dreiteiligen „alchemusikalischen Reise“.
Auf welche Reise genau begeben sich die Zuhörer denn da eigentlich mit dir?
Meinhard: Eine Reise sollte man nicht beschreiben, man muss sie erleben. Der Reisebericht und gleichzeitig die Stationen sind die Songs. Der Gedanke hinter „ALCHEMUSIC“ ist jedoch die Verschmelzung von Musik und Alchemie, um das Gold der Seele in uns allen ans Licht zu bringen… ein wenig Wunderland schwingt aber immer mit ;).
SiN: Beide Alben bestechen durch eine spektakuläre musikalische Vielfalt. Du mixt unbesorgt die unterschiedlichsten Stilrichtungen, wie Gothic Rock, Mittelalter, Folk, Pop bis hin zu klassischen Elementen. Selbst bei der Sprache legst du dich nicht fest, mal deutsch, mal englisch, mal beides ;). Spiegelt diese Vorgehensweise dein Inneres wieder? Sternzeichen Zwilling ;)?
Meinhard: Absolut richtig beobachtet! Und Zwilling ist noch untertrieben… gibt es „Legion“ als Sternzeichen?
SiN: Neben deiner Stilvielfalt setzt du auch sehr auf eine perfekte optische Präsentation, was ich als klassischer Gothic-Fan sehr befürworte! Eine Affinität für Alice im Wunderland, Tim Burton Filme, dem Style von Bands wie Birthday Massacre & IAMX unterstelle ich dir mal einfach? Was bedeutet dir persönlich das Optische (als Künstler)?
Meinhard: Ja, die visuelle Komponente ist mir extrem wichtig. Bei den musikalischen Vorbildern muss ich jedoch mein Veto einlegen. Andere Musiker sind für mein visuelles Auftreten keine Inspiration. Mit Filmen und Literatur liegen Sie jedoch wieder völlig richtig!
SiN: Du hast dich in den letzten zwei Jahren zunehmend gekonnt in Szene gesetzt, Bei „Solve“ hattest du Thomas Hoffmann von Qntal als Co-Produzent an Bord, beim neuen „Coagula“ hast du dir Lord Of The Lost Mastermind Chris Harms ins Boot geholt. Die perfekte Präsentation deiner Musik scheint dir viel zu bedeuten – und für Aufmerksamkeit sorgt das Arbeiten mit namhaften Künstlern natürlich auch..?
Meinhard: Witzig ist, dass Thomas Hoffman erst nach unserer Zusammenarbeit zu Qntal gestoßen ist, und „Meinhard“ ihm das Tor in die „schwarze Welt“ geöffnet hat. Die Zusammenarbeit mit Chris Harms, LOTL, Blutengel und allen anderen ergab sich durch unsere Begegnungen während den Festivals und Konzerten… Die Furore, welche das Ganze dann mit sich bringt, ist natürlich ein willkommener Nebeneffekt. Nur deswegen und ohne persönlichen Bezug zu den Musikern würde ich das aber keinesfalls machen. Das fände ich aufgesetzt und langweilig, egal wie viel es der Inszenierung gut täte.
SiN: Anfang des Jahres warst du Support von Blutengel. Ich habe gelesen, dass du für diese Möglichkeit extra (erfolgreich) ein Crowdfunding-Projekt gestartet hast? Meinen Respekt, eine tolle Idee! Viele Szenefans da draußen wissen ja gar nicht, wie hart (bzw. auch kostspielig) es ist, in das Vorprogramm einer namhaften Band zu gelangen. Hat es sich gelohnt, wie ist die Tour für dich/euch verlaufen?
Meinhard: Das Crowdfunding war bitternötig, um für die entstehenden Kosten aufkommen zu können. Ich bin sehr dankbar, für die Plattform und jeden Einzelnen, der das Projekt unterstützt hat. In der Tat wissen viele Fans vermutlich nicht, wie viel es Bands und Künstler kostet, Konzerte zu spielen. Egal ob als Support oder als Main Act. Zum Thema Musiker und Finanzen kann man noch viel Aufklärungsarbeit leisten…. Finanziell war die Tour für mich zwar ein Minusgeschäft, aber das Erlebnis und die neu hinzugewonnenen Fans sind unbezahlbar!
SiN: Auf der neuen Scheibe sind wirklich viele hervorragende Songs (persönliche Meinung), zwei Tracks stachen aber natürlich auch direkt hervor. Einmal natürlich das Duett mit Chris Harms. Eure Stimmen harmonieren toll, Chemie zwischen euch scheint zu stimmen? Nordlicht trifft auf Bayer :)?
Meinhard: Vielen Dank für die schmeichelhaften Worte 🙂 Unsere Chemie ist eine brisante Mischung – wir könnten gegensätzlicher kaum sein, in allen Punkten unseres Daseins. Doch im Kern verbindet uns ein Band, dem Worte nicht gerecht werden. Im Song versuche ich dem mit den Lyrics Rechnung zu tragen: die Verbindung der Gegensätze über die Kunst hilft uns, der Misere der Welt zu entfliehen.
SiN: Direkt ins Herz traf mich das Duett mit Chris Pohl (habe ich erst später gelesen!) „Kinder der Sterne“. Eine wunderschön-zarte Hymne! Der Track ist auch auf der neuen BLUTENGEL – EP „Bis in alle Ewigkeit“ vertreten. Einen gemeinsamen Videoclip dürfen wir wohl auch erwarten? Wann – und wovon wird der Clip handeln?
Meinhard: „Kinder Der Sterne“ – den ich eigens für Chris Pohl und mich als Duett geschrieben habe – hat Chris so gut gefallen, dass er ihn unbedingt auch „für sich“ haben wollte! Ergebnis: es gibt 2 Versionen des Songs! Die Blutengel & Meinhard Version (auf der Blutengel EP) und die Meinhard + Blutengel Version (auf ALCHEMUSIC II). Dazu gibt es ein Novum in der Musikvideogeschichte: Gleichzeitig 2 Videos, zu 2 Versionen eines Songs (mit jeweils beiden Künstlern) erzählen uns eine Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Mehr wird aber noch nicht verraten 😉
SiN: Nun, mit dem dritten Album im Rücken, müsste die Zeit langsam reif sein, für eine eigene kleine Tour (mit Support von anderen Bands 😉 ). ist da bereits etwas in Planung? Oder werdet ihr im kommenden Jahr vielleicht als Support von Lord Of The Lost spielen ;)?
Meinhard: Dazu kann ich leider noch gar nichts sagen, ich hoffe aber in Punkto Booking auf Unterstützung. Das Thema liegt derzeit beim Label.
SiN: Nun beginnt die dunkle Jahreszeit – für einen Sänger wie Meinhard müsste das ja ein dunkles Paradies sein? Wie verbringst du so deine Zeit abseits von der Bühne? Gibt es interessante Filme, Bücher oder andere Musikprojekte, die du unseren interessierten Lesern persönlich empfehlen könntest?
Meinhard: Ich liebe eher die hellen Jahreszeiten, mit angenehmen Temperaturen, Sonne und Heiterkeit! Aber ohne Bücher, Filme, Serien und dergleichen würde ich auch im Sommer nicht überleben 😉 ich lese sehr, sehr viel… neben Klassikern wie Shakespeare, Goethe, Brecht uvm. mag ich auch Walter Moers, Neil Gaiman und Jasper Fforde sehr gerne… um nur ganz wenige zu nennen. Die Serien „American Horror Story“, „Once Upon A Time“ und „Dr. Who“ mag ich sehr. Filme von Burton, Guillermo del Torro, Terry Gilliam und Wes Anderson sind auch mein Ding, genau wie gut inszenierte Science Fiction Filme. Alles aus Japan (Anime, Manga, Filme, SUSHI!!) spricht mir sowieso aus tiefster Seele… Die Meiste zeit verbringe ich aber schon mit dem schreiben neuer Songs, erarbeiten von Videokonzepten und dergleichen mehr 😉
SiN: Ich möchte dir für deine Zeit danken, es hat Spaß gemacht, einem frischen und fantasievollem Künstler ein paar spontane Fragen zu stellen! Ich wünsche dir viel Erfolg mit der neuen CD und einen angenehmen Jahresausklang mit vielen schönen Events!
Meinhard: Vielen herzlichen Dank für die erneuten lieben Worte, das Interesse und ich wünsche ebenfalls alles Beste für alles, was da kommen mag!