“Celebrating 35 years Bauhaus” – das ist das Motto der derzeit Nord-Amerika und Europa heimsuchenden Mr. Moonlight Tour des ehemaligen BAUHAUS-Frontmanns und bekannten Solo-Künstlers Peter Murphy.
Und ein feierliches Event war der Abend in der ausverkauften Christuskirche Bochum auf jeden Fall, alte und junge Fans schwelgten in den größten Hits einer legendären Band, die 1978 mit ihrer Gründung maßgeblich an der Entwicklung der Gothic-Szene weltweit beteiligt war.
Schon die Vorband ließ erahnen, dass an diesem Abend nicht irgendein simples Konzert mit unbekanntem Support zu erwarten war. Niemand geringeres als die belgischen Dark Waver THE ARCH, die selber bereits auf eine 25-jährige Bandgeschichte zurückblicken, spielte als erstes auf und erfreute die hereinströmenden Besucher mit einigen Klassikern, aber auch neueren Song. Das früher im leider nicht mehr bestehenden Bochumer Zwischenfall hoch und runter gelaufene „Babsi ist tot“ durfte dabei natürlich als Zugabe nicht fehlen!
THE ARCH schlugen sich wacker und die markante Stimme von Sänger CUVG verfehlte nicht ihre Wirkung – dennoch wuchs die Spannung auf Mr. Moonlight himself ständig und die Reihen der Kirchenhalle sowie auch der Bereich direkt vor der Bühne füllten sich zunehmend.
Nach einer kurzen Umbaupause und der Ankündigung, dass das neueste Solo-Werk von Peter Murphy namens LION im nächsten Frühjahr erscheinen soll (ein paar Tracks wurden sogar bereits kurz angespielt), betrat die Band dann die Bühne – und legte direkt flott mit „King Volcano“ los!
Peter Murphy, mittlerweile schon seit Wochen on tour, war stimmlich in fantastischer Form und präsentierte einen Bauhaus-Klassiker nach dem anderen, darunter „Double Dare“, „Kick In The Eye“, „Passion Of Lovers“ und „Dark Entries“ . Natürlich gab es auch ein paar ganz besondere Bonbons. So blieb Mr. Murphy dem Bauhaus-Thema zweimal nicht treu, spielte neben dem vielleicht allgemein eher unbekannten Solowerk „Marlene Dietrich´s Favourite Poem“ auch zur Begeisterung der Fans den bekannten Solo-Hit „A strange kind of love“. Das Lied wurde musikalisch fantastisch unterstützt von Elektro-Geiger Emilio „Zef“ China (der ansonsten als perfekter Bassist Teil der Band ist, Mark Gemini Thwaite wie immer an der Gitarre) und ging dann zeitweise in einem Auszug von “Bela Lugosi´s Dead“ über. Klang einfach fantastisch und rührte sicherlich nicht nur mein Herz auf ganz besondere Weise!
Direkt im Anschluss erklang dann das komplette 9Minuten lange „Bela Lugosi´s Dead“ und Peter Murphy, mit einer entzückenden kleinen Brille versehen (das die ihm gut stand, konnte man einigen weiblichen Gesichtern ansehen!), machte sich selber an einem Verzerrer zu schaffen, um die außergewöhnlichen Klänge des Songs zu erschaffen.
Das Publikum schwel
gte deutlich in den verschiedenen Songs, ein Blick über die Anwesenden war ebenfalls ein Hochgenuss. Andächtig blickende, nicht mehr ganz so junge Herren, ein jugendliches Pärchen, das direkt vor der Bühne den Klängen des „Meisters“ lauschte, eine in leuchtendem orange gekleidete korpulenten Dame, die so gar nicht nach Bauhaus aussah, „Hollow Hills“ aber lippensynchron mitsang – überall gab es auf ihre eigene Art glückliche Menschen zu erblicken.
Wie immer bei besonders schönen Events gehen diese umso schneller dem Ende zu. Mit einer tollen Zugabe, besagtes „Hollow Hills“, „Telegram Sam“ und, zur Begeisterung vor allem der „alten“ Zwischenfaller, „Ziggy Stardust“, verabschiedete sich Peter Murphy und seine fantastischen Musiker musikalisch vom Publikum.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, Mr. Moonlight!
(SiN)
