Zum dritten Mal lockte das Owls’n’Bats-Festival am 2. Juli Anhänger der schwarzen Szene zur Waldbühne am Hermannsdenkmal in Detmold.
Insgesamt fünf Bands, mehrere Händler und erstmalig auch eine After-Show-Party sorgten für eine einmalig familiäre Atmosphäre.
Ein Überblick über das Festival
Das Gelände, welches für 999 Festivalbesucher ausgelegt ist, liegt von Bäumen umgeben etwas oberhalb der Stadt Detmold in Ostwestfalen-Lippe. Dank des Hermannsdenkmals, welches vom Festival nur einen Katzensprung entfernt ist, und eines Gastronomiebetriebes, in welchem neben dem Backstage-Bereich auch die After-Show-Party untergebracht war, gab es genügend kostenlose Parkplätze. Einen Campingplatz gab es nicht, da sich das Gelände in einem Naturschutzgebiet befindet und das Festival nur an einem Tag stattfand. Das war allerdings auch nicht nötig, wer unbedingt übernachten wollte, konnte sich beispielsweise auf einem Campingplatz in der Umgebung niederlassen oder sich in einer Jugendherberge einmieten.
Ein großer Pluspunkt ist, dass die Waldbühne eine große Anzahl Sitzplätze bietet und trotzdem genug Platz zum Tanzen vorhanden war. Zusätzlich zum Konzertprogramm gab es außerdem einen kleinen Schattenmarkt mit ein paar Ständen, der zwischen den Auftritten der Bands zum gemütlichen Bummeln einlud. Für Verpflegung war ebenfalls gesorgt. Besonders zu loben ist hierbei, dass es kein billiges Fastfood gab, sondern hausgemachte Nudeln und preisgekrönte Harakiri-Burger, alles zu einem angemessenen Preis. Schön zu sehen war außerdem das Fehlen von Plastikbechern.
Die Konzerte
Im Gegensatz zu den meisten anderen Festivals dürfen beim Owls’n’Bats-Festival alle Bands ein ganzes Konzert spielen und die Spielzeit der Headliner ist nur unwesentlich länger als die der Newcomer, die am Nachmittag auftraten. Zuerst spielte Saigon BLUE RAIN aus Frankreich, die seit 2014 unter diesem Namen Musik machen. Vorher gab es die Band zwei Jahre unter dem Namen Stupid Bitch Reject. Auch wenn das Notebook der Band zunächst nicht das tat, was es tun sollte, lieferte das Trio eine gute Show ab. Neben ihren eigenen Stücken spielten sie auch eine Cover-Version von „Goodbye Horses“, den bereits im letzten Jahr die Band Psyche auf dem Owls’n’Bats präsentiert hatte. Ob sich wohl eine Gruppe findet, die diese angehende Tradition im nächsten Jahr fortsetzt?
Als zweite Band spielte an diesem Samstag die schwedische Gruppe THEN COMES SILENCE, die einen deutlich schnelleren und gitarrenlastigeren Stil besitzen als Saigon Blue Rain, wodurch ein schöner Kontrast im Programm entstand.
Nach Then Comes Silence trat das Synthpop-Du
o BLACK NAIL CABARET auf, die mit ihren elektronischen Klängen und Liedern wie „Butterflies“ und „Veronica“ das Publikum zum Tanzen brachten. Besonders an ihrem Auftritt war außerdem, dass einige Lieder im Gegensatz zu den Studio-Versionen auf CD ein wenig anders gespielt wurden.
Um kurz vor 20 Uhr traten dann die Jungs von ESCAPE WITH ROMEO auf die Bühne, die die Zuschauer mit einer durch einen Synthesizer verzerrten Ansage begrüßten und sie mit Hits wie „Somebody“ unterhielten. Mitgebracht hatten sie außerdem eine Leinwandshow, die zu den Liedern passende Animationen zeigte.
Als letztes spielte die niederländische Gruppe CLAN OF XYMOX, die sich sicherlich ohne 
Bedenken als eine prägende, bekannte Szene-Band charakterisieren lassen. Und so war es nicht überraschend, dass einige Zuschauer den ganzen Tag auf diesen Akt gewartet hatten. Frontmann Ronny Moorings der im Jahre 1984 gegründeten Band heizte dann mit seinen Bandkollegen auch mächtig ein, sodass trotz der niedrigen Temperaturen niemand frieren musste.
Zusammenfassung
Auch wenn das Wetter an dem Tag nicht das Beste war, das Festival war sicher das Beste, was an diesem Wochenende stattfand. Selbst nach drei Jahren herrscht auf dem Owls’n’Bats immer noch die gleiche familiäre Atmosphäre wie beim ersten Mal und es ist immer wieder schön, dabei zu sein. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr.
(Jonathan Kalkhoff)
