„Wow“, war mein erster Gedanke, als die CD direkt mit der markant-einschmeichelnden Stimme von Sänger Jack Strify auf „Hearts Are Digital“ loslegte! Von Gesansgstil und der Attitüde durchaus an IAMX oder Soft Cell erinnernd, da horche ich natürlich direkt auf! Stimmlich wie optisch kam mir der Künstler dann aber auch gleich bekannt vor – kein Wunder, hier handelt es sich um den ehemaligen Frontmann der Emo-Topband „Cinema Bizarre“! Solo wirkt der junge Mann auf jeden Fall wesentlich erwachsener und ganz hübsch anzusehen war er ja schon immer ;). Wobei, schaut man sich hier das Booklet an, wird schon Wert darauf gelegt, dem Sänger eine außergewöhnliche, gar alienartige Note zu geben.
Aber egal, zurück zur Musik, denn sich diese anzuhören, das lohnt sich wirklich! Das ist natürlich schon arg Retro, ist stark 80er Electropop beeinflusst. Geht aber gerade deswegen hervorragend ins Ohr. Und stimmlich hat Jack wirklich eine Menge zu bieten. Die CD enthält neben einiger klassischer Electropop-Nummern wie „Electric“ auch klassischen Mainstream-Pop wie beispielsweise „Angel“ oder ruhige Balladen, wo er gesanglich irgendwo zwischen Thomas Anders (kein Scherz!) und Martin Gore zuhause ist. „My Obsession“ ist so eine Nummer, die sicherlich vor allem den weiblichen Zuhörern so richtig ans Herz geht.. (und Jack kommt stimmlich so hoch wie Jimmy Somerville!). Und okay, böse Zungen lästern ja, manche Tracks hätten schon eine Modern Talking/Schlager-Ausstrahlung. Da müsste vielleicht noch etwas dran gefeilt werden, ein paar Songs wirken vom Rhythmus dann schon mal etwas banaler ;). Doch einige wirklich herausragende Electropop-Perlen und die offensichtlich sehr vielseitige Stimmlage des Sängers machen dieses (kleine) Manko auf jeden Fall wieder wett.
Aus Jack Strify könnte noch was werden – daher Daumen hoch!(SiN)
Anspieltipps: Hearts Are Digital, Electric, My Obsession
VÖ: 24.04.2015
Homepage: http://www.jackstrify.net/