Interview mit METAMORPHER anlässlich der EP „BECOMING“ (VÖ 21.09.2018)

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Manchmal entdeckt man beim Anhören aktueller CDs Bands, die einem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. So erging es auch unserem „Metal-Experten“ D.H. beim Anhören des verheißungsvollen EP-Erstlings  „Becoming“ der deutschen Prog-Metal Band Metamorpher.
Anlass genug, der 5-köpfigen Musikertruppe aus Mönchengladbach etwas genauer auf den Zahn zu fühlen!

Das spannende Interview führte FG-Mitarbeiter D.H. mit Dominik Kwasny (Bass/Songwriter Metamorpher).

FG: Hallo Männer, nun zähle ich mit 43 Jahren auch schon zum älteren Semester und verfolge die Rock-/Metalmusik seit meiner Jugendzeit mit ungebrochener Begeisterung. Ich freue mich immer wieder, wenn die alten Helden noch geile Alben raushauen, aber auch, wenn neue Bands geboren werden, die das Metaluniversum bereichern.

Somit wären wir nun bei Eurer neuen EP „Becoming“, die Ihr mit drei grandiosen Songs bestückt habt. Nun wurde mir beim Hören klar, dass hier keine Anfänger am Werk sind, sondern sehr ambitionierte erfahrene Musiker, die mit viel Herzblut und Freude an die Sache herangegangen sind.

Im folgenden nun einige Fragen an Euch:

Zunächst würde mich interessieren, wie Ihr Euch kennengelernt habt. Wer ist denn der Initiator gewesen und was war der Anreiz bzw. die Grundidee hinter der Gründung?

Dominik: Micha und ich haben uns 2008 kennengelernt und seit dem konstant Musik zusammen gemacht. Im Laufe der Zeit hinterließen die unterschiedlichsten Erfahrungen musikalischer und zwischenmenschlicher Natur ihre Spuren bei uns. Diese formten uns letztlich zu dem, was wir mit Metamorpher – man muss sagen – endlich auf die Beine stellen konnten.
Nach dem Auflösen unserer letzten Hauptband Diagnosis: Different 2016 war der Weg frei erstmals so kompromisslos und ungebremst alles raus zu lassen, was viel zu lange angestaut war.
Mit Paddy spiele ich seit 2015 in der Chris Howling Band und auch als Session-Musiker seit 2016 bei Motorjesus. Michi ist ein langjähriger Freund von mir, den ich zuletzt mit ins Boot geholt habe.

FG: Metamporphose“ steht ja für Umgestaltung bzw. Umwandlung. Warum habt Ihr dieses Wort als Grundlage für Euren Bandnamen gewählt? Steht der Name für einen Neuanfang, für eine Weiterentwicklung als Musiker? Oder steht es eventuell auch für die musikalische Wandelbarkeit der Band?

Dominik: Letzteres ist genau der Punkt. Ohne jetzt Trends per se zu diffamieren, haben wir generell einfach keinen Bock auf solche. Wir wissen nur, dass aufgrund unseres breiten musikalischen Backgrounds sehr viele unterschiedliche Komponenten in uns stecken, die sich zwangsläufig zu gegebener Zeit durchsetzten werden.

Ich denke aber schon, dass wir unseren nächsten 1-2 Veröffentlichungen weitestgehend unserem Metal-Drive, den wir mit „Becoming“ etabliert haben, weiter nachgehen werden.

FG: Bei welchen Bands habt Ihr bisher Eure Erfahrungen gesammelt? Wie war der Musikstil dieser Bands?

Dominik: Die bekanntesten Bands sind da Motorjesus, Cyrcus und Harasai. Dazu noch diverse Gruppen aus dem Under-Underground. Von Hardrock a la Danzig bis hin zu angeproggtem Deathcore-was-weiss-ich-was.
Alle Bands waren für jeden von uns stets fordernd – in musikalischer manchmal auch zwischenmenschlicher Hinsicht.

FG: Gibt es bekannte Bands, die Euren Sound beeinflusst haben oder als Vorbild gedient haben, um daraus etwas Neues und Frisches zu erschaffen?

Dominik: Nicht direkt, wir haben so viele gemeinsame Nenner wie auch keine. Die Schnittmenge unserer Einflüsse, die aktuell wächst, ist da nochmal was ganz spezielles und liefert den Nährboden für unsere Songs.
Ich meine, mit Metamorpher haben wir erst 3 Songs veröffentlicht. Man ist aber zum Teil schon so lange miteinander unterwegs, dass man das Gefühl hat, genau zu wissen was wir jetzt machen wollen und warum.

FG: Die Songs sind sehr abwechslungsreich gestaltet und es kommt trotz der überdurchschnittlichen Längen der einzelnen Songs beileibe keine Langeweile auf. Der Sound klingt frisch und kreativ.
Wer ist denn hauptsächlich für das Songwriting verantwortlich? Wieviel Zeit habt Ihr letztlich insgesamt für das Fertigstellen der Songs und Produktion der EP benötigt?

Dominik: Vielen Dank! Das Songwriting belief sich auf effektive 3 Monate, die Produktions der EP dann von Oktober 2017 bis Januar 2018. D:D ging so abrupt zu Ende wie Metamorpher begann.

In dieser Phase war bei mir persönlich ungewöhnlich wenig Desorientierung da. Deshalb stellte es sich auch so ein, dass ich die Band federführend geformt habe, die Songs im wesentlichen alleine geschrieben habe sowie die neuen Mitglieder ins Boot geholt und delegiert habe.
Ich kann hier nur betonen, dass ich extrem dankbar darüber bin, welches immense Vertrauen mir da geschenkt worden ist und das Endergebnis uns alle ein Stück weit positiv verblüfft hat. Die engere Zusammenarbeit mit Micha bei den Vocals und den anderen dreien bei dem Instrumentalen führte dazu, dass jeder letztlich seinen persönlichen Sound mit eingebracht und alles am Ende die Qualität von Becoming hervorgebracht hat.

FG: Wenn man sich Eure EP anhört, dann brechen die ersten beiden Songs mit viel Power und Kraft hervor. Dann wird man plötzlich von den ruhigen Klängen des dritten Songs „House In The Fields“ überrascht, der einen völlig anderen Weg einschlägt.
Wie ist denn dieser Song entstanden?

Dominik: Im Beisein meiner Familie! Ich war mit meiner Freundin und unserer Tochter (damals noch in ihrem Bauch) Ende 2016 in Usedom, Danzig und Dresden unterwegs. In Dresden musste ich natürlich in den dortigen Musikladen rein. Dort schnappte ich mir nen P-Bass Bass und kam beim Jammen auf die Bridge („Come with me into the fields, come with me to stay alive“). Viel Tool und Porcupine Tree gingen mir da durch den Kopf.
Als ich zurück war, jammten wir zu dritt mit Paddy an der Gitarre und Carlos an den Drums. Daraus ergab sich dann ein Grundgerüst, dass ich dann im Verlauf in mehreren Versionen jeweils zusammen mit Micha, Carlos und Paddy in Zweisamkeit ausgearbeitet habe.

FG: Die Produktion ist sehr druckvoll und voller Power. Wie seid ihr auf Dan Swanö gekommen, der Euch bei der Produktion unterstützt hat? Wird er auch in Zukunft an Eurer Seite stehen?

Dominik: Dan’s gewöhnliche Auslastung durch Album-Aufträge war im Januar 2018 unterbrochen. Die Mail an ihn landete zwar zuerst im Spam, dennoch kamen wir zügig in Kontakt und gingen auch ein paar Tage später direkt zur Sache. Die Kommunikation lief großartig ab.
Ich hätte es auch, vor dieser Erfahrung, nicht für möglich gehalten schriftlich derart präzise, zügig und Hand in Hand mit jemanden zusammenarbeiten zu können. Die Chemie stimmte und Dan ist einfach nur der Hammer. Gut möglich, dass wir uns, sofern der ganze Rahmen passen sollte, ihn noch mal für ein ganzes Album krallen werden!

FG: Die EP mit Ihren drei Songs hat bei mir jedenfalls schon mal mächtig Eindruck hinterlassen. Wann können wir denn mit dem ersten Longplayer und Konzerten rechnen?

Dominik: Das freut uns sehr! Ich denke, dass Ende 2019 realistisch ist. Damit einhergehend werden wir eine Tour für 2020 anstreben. Zuvor wird es aber auch schon unsere ersten Konzerte geben.
Anfang 2019 werden wir mit Sicherheit ein paar schon bekanntgeben können.

FG: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Ich wünsche Euch viel Erfolg mit der Band und hoffe, dass ich nicht allzu lange auf neues Material waren muss.

(D.H.)

Zur Review der EP „Becoming“ kommt Ihr hier:

Metamorpher – Becoming (EP)

Kategorie: Interviews
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