Eleine -Until The End (CD)

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Bombastisch! Episch! Melodisch! Das neue Album der schwedischen Symphonic Metal Band Eleine läuft bei mit seit einigen Wochen auf und ab und ich werde dessen nicht überdrüssig! Schon beim ersten Song wird man durch orchestrale Einspielungen wie in einem cineastischen Film gekonnt in das Geschehen hineingezogen bis fette Gitarrenriffs die sanfte Einführung beenden. Sängerin Madeleine Liljestam lässt nicht lange auf sich warten und begeistert mit ihrem Gesang, der sich wirklich sehr harmonisch in meine Gehörgänge schmeichelt.

Der weibliche Gesang dominiert das Album und die Sängerin macht ihren Job wirklich gut. Abwechslung bieten die Growls vom Sänger und Gitarristen Rikard Ekberg, der in manchen Songs mal mehr, mal weniger eine düstere Stimmung einfließen lässt. Das kennt man natürlich schon von anderen Bands, aber ich finde, dass der Gesang und die Growls von Rikard Ekberg hier nicht nach Schema „F“ eingesetzt werden, sondern je nach Song sehr variabel in Szene gesetzt werden.

Die Tracks sind hervorragend arrangiert und werden einfach nicht langweilig. Vor allem geht es hier mit  fetten Gitarrenriffs ordentlich zu Sache, druckvolle Drums bieten eine überdurchschnittliche Härte in diesem Musikbereich. Mitunter fließen auch einige tolle Gitarrensoli ein, die dann z.B. beim Song „Sanity“ von einem abgefahrenen geilen Keyboardsolo abgelöst werden. Dies ist für mich auch eines der Highlights der Platte.

Obwohl ich nun nicht gerade der Balladenfan bin, muss ich zugeben, dass mich die Balladen auf diesem Album echt begeistert haben. Die Vollballade „Please“ erinnert ein wenig an den Song „My Immortal“ von Evanesence, Gesang plus Pianobegleitung. Er hat aber trotzdem seinen eigenen Charakter und ist einfach nur schön.Die Powerballade „Hell Moon (We Shall Never Die)“ haut einen aber richtig aus den Socken und begeistert mit einem unglaublich tollen Refrain und toll eingebauten Growls, epischer geht’s kaum.

Bemerkenswert finde ich den cleanen Gesang vom Sänger Ekberg, der bei zwei Songs kurz zu hören ist. So steigt der Sänger beispielsweise mit seiner Klartimme beim Titelsong „Until The End“ ab Minute 3:22 ein und lässt diese dann fließend in seine Growlstimme wechseln. Ich finde, dass mit so einer Flexibilität in der Stimme sehr viel Potential für weitere Alben vorhanden ist.

Sehr schön und mal erfrischend anders finde ich die orientalisch angehauchte instrumentale Einführung „Prelude-Arise“ in den letzten Song „Break Take Live“, der zum Schluss noch mal ordentlich mit viel Power auf´s Gas drückt und den Hörer am Ende total geflasht zurücklasst.

Ja, es gibt mittlerweile unzählige Bands mit einer weiblichen Frontsängerin, die sich im großen Meer des Symphonic Metal tummeln. Es ist schon nicht so einfach sich dort über Wasser zu halten. Nun erfinden Eleine das Rad natürlich nicht neu, aber wenn man ein so toll produziertes Album herausbringt, dann spricht meines Erachtens nichts dagegen dieser Band Anerkennung für ihre Leistung zu zollen (anstatt den x-ten Vergleich mit Nightwish- oder Epica zu bemühen und allen anderen neuen Bands in dem Sektor als billige Kopie dieser Vorreiterbands und Szenegrößen zu kritisieren).

Daher freue ich mich, dass es eine weitere Band neben den anderen Größen in dem Bereich geschafft hat, ein so tolles Album rauszuhauen, was für mich eine klare Weiterentwicklung und Steigerung zu ihrem ersten Album „Eleine“ darstellt, welches aber ebenfalls sehr hörenswert ist.
(D.H.)

VÖ: 23.02.2018
Anspieltipps: Sanity, Please, Break Take Live, uvm.
Homepage: https://www.eleine.com/

Kategorie: CDs & DVDs
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