Bloody Mary – Anno Zero (CD)

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Als ich vor gut dreieinhalb Jahren die CD „party music for graveyards“ der italienischen Gothic Rock Ban „Bloody Mary“ in die Finger bekam, war ich komplett begeistert. Im August 2010 wurde die nach drei EPs und einem Longplayer vor allem in Italien bereits sehr populäre Band daher „Künstler des Monats“ auf Gothic-Family.Net. Wen das weiterführend interessiert, die Links zu meinem Interview und der Review findet ihr am Ende dieser CD-Vorstellung.
Die Vorabbemusterung für das neue Album „Anno Zero“ der ausgefallenen Kombo traf daher bei mir natürlich auf größtes Interesse! Die neue Scheibe kommt aber gleich schon anders als der Vorgänger daher: Während „graveyard“ vom Cover her für Gothic-Fans eher Unterhaltungswert hatte, zeigt das Frontmotiv von „Anno Zero“ gleich ein düsteres Bild vom Untergang der moderen Welt. Doch, was wären wir ohne Hoffnung, Albumtitel sowie die hübsche kleine gelbe Blume auf dem brennenden Cover, verspricht das nicht doch noch eine (neue) Zukunft?
„Anno Zero“ ist der Abschluss einer Trilogie, die 2005 mit Blood’N’Roll” ihren Anfang nahm und nun die letzten Tage vor der nuklearen Apokalypse beschreibt. Wut, Trauer, Liebe –  die insgesamt 10 Tracks beschreiben die verschiedenen Facetten der menschlichen Gefühlswelt anlässlich der drohenden Katastrophe. Neben kraftvollen Nummern finden sich hier auch sehr stimmungsvolle Rockballaden. Opener „I keep pretending“ und Single-Auskopplung „Frozen“ mit viel Gitarren und melodischen Keyboardpassagen klingen noch am ehesten nach der Graveyard-Album. Die Songs werden natürlich alle nach wie vor von Aldebarans außergewöhnlichen Stimme dominiert. So hört es sich bei „Did you let me down“ nach einem Duett zweier Männerstimmen an – tatsächlich ist das aber Sänger Aldebaran ganz alleine. Ich habe den Eindruck, auf dieser neuen Platte konnte und wollte der Künstler sein Gesangstalent noch deutlicher zum Ausdruck bringen. Und dann dieser italienische Schmelz in der Stimme – seufz;)…

Die CD ist nicht so durchgehend tanzbar wie der Vorgänger (der mit Tracks wie  „Sobibor“ aber auch nicht gerade easy-listening war!), zeigt die Düsterband aus Mailand aber einmal erneut in Bestform. Hier wird musikalisch und optisch was geboten, wie es sich bei Gothic Rock eigentlich auch schon immer gehörte!
Hoffentlich dürfen wir die stylischen Jungs bald auch wieder auf deutschen Bühnen begrüßen!

Anspieltipps: I keep pretending, Concrete Jungle, So far away
VÖ: 24.03.2014 (Italy)
Homepage: http://www.bloody.it/

Weitere Infos:
Graveyard-Review 2010

Bloody Mary Interview 2010

 

Kategorie: CDs & DVDs
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