A LIFE DIVIDED + M.I.GOD. (Support), 21.02.2020 in der Matrix Bochum

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Meine Güte, was habe ich diesem Konzert entgegengefiebert.
Im Jahr 2017 durfte ich schon einmal ein Konzert von A LIFE DIVIDED in der MATRIX Bochum erleben und man muss einfach sagen, dass sie eine tolle Live-Band sind. Drei Jahre Wartezeit sind schon echt nicht kurz, aber auf Gutes wartet man auch gerne etwas länger ;).
Und nun folgte die Echoes-Tour im Jahre 2020. Das gleichnamige neue Album von A LIFE DIVIDED ist bereits rezensiert und für mich war klar, dass viele Songs absolut für die Live-Bühne gemacht sind. Meine Vorfreude und Begeisterung ließ sich aber noch steigern, als ich Anfang des Jahres die Info bekommen habe, dass M.I.GOD. als Vorgruppe verpflichtet wurde.
M.I.GOD. haben letztes Jahr für mich mit „Specters On Parade“ das Album des Jahres veröffentlicht. Die MATRIX als düstere Katakombenl-Location fand ich auch sehr passend zum Thema des Albums. Nun war es am 21.02.2020 also endlich so weit.
Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, ob M.I.GOD. dem hohen Anspruch des Albums auch LIVE gerecht werden können.

Nach dem verstörenden Intro brachen die ersten Töne von „The Solitary Ghost“ vehement über das Publikum herein: Schnell, hart und gewaltig!
Mir standen sofort die Haare zu Berge, mein Herz machte direkt einen Doppelschlag. Das Publikum war sichtlich überrascht und beeindruckt von dem brachialen Soundgewitter. So machten die Musiker an den Instrumenten schon mal direkt klar, wo der Frosch die Locken hat.

Dann folgte der Einstieg von Sänger Max, und ich war direkt hin und weg. Der Gesang kam genauso geil rüber wie auf dem Album. Voller Inbrunst gab Max alles am Micro. Er hat(te) es einfach drauf. Er konnte die verschiedenen Stimmungen authentisch und gekonnt darbieten und auf das Publikum übertragen, welches das mit guter Stimmung und viel Applaus quittierte.

Vor allem bei dem Song „We All Belong To The Dark“ war das Publikum richtig schön dabei und hatte den eingängigen Refrain aus vollem Halse mitgesungen. Zu dem Song gab es passenderweise ein neues T-Shirt am Merchandise-Stand. Kurze Zeit später zierte es dann auch schon meinen Oberkörper ;).

Mit der wundervollen Ballade „Tears Of Today“ konnte die Band auch ihre softmelodische Seite präsentieren, wobei Max mit seiner gefühlvollen
warmen Stimme brillierte. Da ging einem das Herz auf.

Beim Song „Weight Of A Million Souls“ wurde das mittlerweile aufgeheizte Publikum aufgefordert, Handyselfievideos zu drehen, damit diese in ein späteres Live-Action-Video reingeschnitten werden können. Bin mal gespannt, was dabei rumkommt.
Meine Frau und ich haben jedenfalls alles gegeben.

Die Songauswahl war insgesamt sehr gut gewählt, da neben den Songs vom Konzeptalbum auch welche gespielt wurden, die nichts mit der eigentlichen
Storyline des Konzeptalbums zu tun hatten. Mit den Coverversionen von „I Feed You My Love“ (MARGARET BERGER-Eurovision Norwegen 2013) und
„Ordinary World“ (DURAN DURAN) traf man so genau ins Herz der Zuhörer, indem man sich passend an dem 80er Flair des neuen Werks von A LIFE DIVIDED
orientierte. Denn grundsätzlich muss man sagen, dass der Härtegrad von M.I.GOD. höher anzusiedeln ist als der Sound von A LIFE DIVIDED.
An der Resonanz der Zuschauer konnte man trotzdem feststellen, dass die Band mit einer qualitativ einwandfreien Leistung einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Die Zustimmung des Publikums war Ihnen jedenfalls gut zuteil geworden und sie haben bestimmt zahlreiche Fans dazugewonnen.

Das lag unter anderem auch an den sehr harmonischen und sympathischen Persönlichkeiten auf der Bühne. Sänger Max Chemnitz und Stephan Ernst am Bass
suchten immer wieder locker flockig den direkten sprachlichen Kontakt mit dem Publikum. Insbesondere Stephan Ernst machte seinem Nachnamen gar keine
Ehre und unterhielt das Publikum mit seinen lockeren Sprüchen. Er könnte super in einer Neuauflage des Films „Die Maske“ (Film von 1994 mit Jim Carrey)
als Hauptdarsteller verpflichtet werden, so perfekt wie er die Kunst der Gesichtsakrobatik beherrscht. Eric bearbeitete die Schießbude vortrefflich,
Johannes Gründer als Wahnsinnsgitarrist an der Rhythmusgitarre (Ist auch an der Leadgitarre bei EVENT HORIZON tätig.Reinhören lohnt sich!) und last but
not least das Ausnahmetalent Henrik Schaller an der Leadgitarre, der mit Abstand jüngste „GOD“ in der Truppe (Zieht euch mal das letzte
Gitarrensolo-Selfievideo auf seiner Facebookseite rein! Einfach irre!).

Ich hätte M.I.GOD. noch viel länger zuhören können. Vor allem zu den härteren Songs des Albums wie „Titans Of The Void“ und „Specters On Parade“ hätte ich noch liebend gerne abgerockt. Aber das wird sich mit Sicherheit in Zukunft noch mal ergeben.
Um es mal abschließend mit einem Titel der Band PARKWAY DRIVE zu sagen: „Absolute Power“!

Vorhang auf und Spot on für den Hauptact des Abends A LIFE DIVIDED!

Wie erwartet wurde der Auftritt mit dem sehr atmosphärischen Intro „Hello Emptiness“ vom neuen Album „Echoes“ eingeleitet. Die strahlende Lichtshow war entsprechend den Farben des Cover-Artworks gehalten und die Bühne sowie der Tunnel der Matrix wurden in prächtige Farben getaucht. Dann gab es mit dem sehr rockigen und gitarrenlastigen „Hey You“ (-Passenger- VÖ 2011) erst einmal kräftig auf die Ohren.

Das Herausragende an A LIFE DIVIDED war schon immer das Gespür für mitreißende, melodiöse Songstrukturen, ohne dabei einfallslos zu wirken. Die Hitdichte ist sehr groß, die Songs sind originell und intelligent komponiert, getreu dem Motto „Zuckerbrot und Peitsche“.
So fügen sich zart schmelzend, wie feinste Nougatschokolade, die episch angehauchten Balladen „Feel“ (-The Great Escape- VÖ 2013) oder das neue
„The Ordinary“ in das Programm ein, während Songs wie „The Lost“ (-The Great Escape- VÖ 2013) oder „Confronted“ (-Echoes- VÖ 2020) deutlich mehr in der
Rockschiene fahren.

Das Publikum war wie gewohnt äußerst textsicher und konnte die Band tatkräftig unterstützen, was für eine super Atmosphäre gesorgt hat und die
Stimmung zum Kochen brachte, so z.B. auch beim Klassiker „The Most Beautiful Black“ oder bei dem Killersong „Push“ vom neuen Album.
Überragend war ebenfalls die Coverversion vom Kulthit „Sounds Like A Melody“ (orig. von ALPHAVILLE), der auf dem Album Passenger vertreten ist.
Der ohnehin schon endgeile Song wird durch A LIFE DIVIDED mit einer rockigen Attitüde dargeboten und dadurch auf ein noch höheres Level geschossen.

Herausragend fand ich auch das Duett von Jürgen (ALD) und Max (M.I.GOD.) mit dem ROBERT-TEPPER-Song „No Easy Way Out“ (Film: Rocky IV).
Zwei wunderbare Sänger, die so perfekt auf der Bühne harmoniert haben, als würden sie das schon jahrelang so machen. Ganz großes Kino!

Bei einer Spielzeit von locker zwei Stunden wäre es müßig, jeden einzelnen Song zu erwähnen. Es wurde eine repräsentative Mischung aus der langen Schaffensphase der Band geboten. Die Musiker haben allesamt eine Wahnsinnshow abgeliefert. Da hat man für seine Knete auf jeden Fall ordentlich was geboten bekommen.

Den lautstarken Aufforderungen der Fans nach Zugaben wurde gerne nachgegeben und den Abschluss bildete dann passenderweise der Song „Lay Me Down“ (Human).

Wie es sich gehört, haben die Bands nach ihren Auftritten den Kontakt zum Publikum gesucht. So hatte jeder die Möglichkeit mit den Bandmitgliedern auf Tuchfühlung zu gehen.

Die Jungs von M.I.GOD. ließen durchblicken, dass man noch einige Projekte in Vorbereitung hat. Wie schon erwähnt, soll es ein Live-Video vom Song „Weight Of A Million Souls“ und auch ein aufwendiges Lyric Video von „Chances“ geben. Selbstredend arbeitet man zudem an neuem Songmaterial, was aber wohl noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Tour hat ihnen auf jeden Fall einen Riesenspaß bereitet und sie für die Zukunft noch mal richtig gepusht. Man ist richtig heiß darauf, nun nachzulegen und die Fans mit „Nahrung“ zu versorgen.

P.S.: Wer richtig geile Fotos von diesem Konzert und auch anderen sehen möchte, dem sei folgender Link empfohlen: https://www.facebook.com/xsitec.org/
(Bericht/Fotos: metalhead)

Kategorie: Events
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