Archiv für den Monat: Januar 2014

Stephen L. Jones, Der Bann (Mystery-Thriller)

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jonesbann

Hannah Wilde ist mit ihrem schwer verletztem Ehemann und ihrer kleinen Tochter auf der Flucht. Von klein auf kennt die junge Frau nichts anderes, denn ein Fluch verfolgt die Frauen ihrer Blutlinie seit 5 Generationen. In einer verlassenen Gegend in den walisischen Bergen verschanzt sich Hannah mit ihrer Familie. Sie erkennt, dass Sie sich ihrem Verfolger endgültig stellen muss, um ihrer Tochter die gleiche Tortur zu ersparen. Doch wem in ihrer Umgebung kann sie bei dieser gefährlichen Aufgabe überhaupt trauen?

Der 100-Seiten-Check:
Gleich vorweg: Der Hintergrund des Fluchs bleibt am Anfang erst einmal geheim. Auch der Klapptentext verrät nichts genaues, was ich sehr löblich finde! Diese (oft schlecht recherchierten) Spoiler machen immer wieder die erste Spannung kaputt. Hier kann man ganz ahungslos einsteigen und selber auf die Suche gehen. Darum wird auch hier in der Rezension nicht wirklich etwas zur Ursache des „Fluchs“ verraten. Die Hintergründe der mysteriösen Gefahr werden in interessanten Rückblenden nach und nach schnell deutlich. Es bleibt dabei immer spannend, die mystisch angehauchte Begebenheit Ende des 19. Jahrhunderts weckt sowieso schnell das Interesse des Lesers. Die „hosszú életek“ spielen dabei eine Rolle – wer jetzt nicht Ungar ist, es hilft auch nicht wirklich, den Begriff zu googlen 😉 Eine Ahnung, dass wir hier in alte osteuropäische Legenden einsteigen, sollte angesichts des Romangenres ja auch so gleich klar sein!
Packender Thriller mit ungarischem Mythos als Basis, mit der der Autor fortwährend für eine Menge Verwirrung im direkten Umfeld von Hannah sorgen konnte. Spannend!
(SiN)

rororo
Taschenbuch, 528 Seiten
ISBN 978-3-499-23314-2
€   9,99
VÖ: 02.12.2013
Verlags-Homepage: http://www.rororo.de

Kategorie: Bücher

Mary Elizabeth Braddon, Das Geheimnis der Lady Audley (Viktorianischer Krimi)

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ladyaudley

Der in den Tag lebende, junge Rechtsanwalt Robert Audley befindet sich ungewollt mitten in einem spannenden Kriminalfall wieder: Sein bereits älterer Onkel, Baron Michael Audrey, hat die bildschöne und als tugendsam bekannte Gesellschafterin Lucy Graham geehelicht. Als Robert die beiden besuchen will, soll ihn sein frisch aus Australien heimgekehrter Freund George Talboys begleiten. Der im Ausland vermögend gewordene George ist allerdings in Trauer, seine Ehefrau starb voll Kummer aufgrund seiner langen Abwesenheit. Leider ist Lady Audley immer wieder unpässlich, wenn die beiden Freunde das Anwesen Audley Court besuchen wollen. Als George dann auch noch plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, wird der gemütlich vor sich hin lebende Robert misstrauisch. Und entdeckt während seiner zunehmend akribischen Recherchen Ungeheuerliches..

Der 100-Seiten-Check:
Ein viktorianischer Krimi also, dann noch in hübschen lila Cover. Wer hier vorschnell einen aktuellen Roman vermutet, liegt vollkommen falsch. Autorin Mary Elizabeth Braddon veröffentlichte den Roman erstmalig 1862 und galt als eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen im viktorianischen England. Der Roman wurde bereits mehrfach übersetzt und sogar verfilmt. Die aktuelle Version wurde von der Krimiautorin Anja Marshall übersetzt und für den modernen Leser von heute überarbeitet.

Wer das viktorianische Zeitalter schätzt und gerne Krimis aus dieser Ära liest, wird an dem vorliegenden Band seine wahre Freude haben. Der Aufbau der Erzählung ist typisch für das 19. Jahrhundert, die Überarbeitung von Anja Marshall „erspart“ dem Leser jedoch die für damals ebenfalls typische Langatmigkeit. I Leichter, dabei aber nostalgischer Krimi-Lesestoff, dezenter Grusel ist beim Schmökern inbegriffen.
(SiN)

Dryas
broschiert, 333 Seiten
ISBN 978-3-940855-47-3
€  12,95
VÖ: 01.09.2013
Verlags-Homepage: http://www.dryas.de

Kategorie: Bücher

Robert Corvus, Feind. Die Schattenherren (High Fantasy)

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corvusfeind

Auftakt zur High-Fantasy Trilogie „Dhie Schattenherren“. Das magische Land Eloy wird von den Schattenherren Osadroi beherrscht. Die unsterblichen Schwarzmagier nähren sich von der Lebensenergie der Menschen, nur Silber kann ihnen gefährlich werden. Im Kampf um die Silberminen stellt sich den Osadroi unter anderem auch Helion, ein zu allem entschlossener Paladin der Mondschwerter, die der Mondmutter dienen. Sein Herz gehört Ajina, eine Adepta der Göttin. Doch ihr Vater ist der tückische Magier Modranel, der einst für seine Zauberkünste seine zweite Tochter Lióla den Osadroi überließ.Kann er Ajina wirklich trauen? Und gibt es überhaupt noch eine Chance, sich gegen die Schatten zu wehren?

Der 100-Seiten-Check:
Robert Corvus wird im Klappentext unter anderem als Metelhead vorgestellt. Da muss man angesichts des Ländernamens Eloy gleich schmunzeln;), diese Art von Humor gefällt mir aber erst einmal. Der Roman startet mit einem Prolog, in dem der Leser an der herzlosen Übergabe der jungen Lióla an den Schattenherrn Gadior durch ihren Vater Modranel miterleben darf. Im folgenden Kapitel springt die Erzählung einige Jahre in die Zukunft ans Sterbebett von Meister Treaton, der den eigenwilligen Krieger Helion ausgebildet hat. Helion soll nun zu den Mondschwertern ziehen und diese aus ihrer Erstarrung wieder wach rütteln. Widerwillig erfüllt er den Wunsch seines verstorbenen Meisters und läßt sich zum Paladin der Mondschwerter weihen. Neben dieser Hauptfigur wird der Leser auch schnell mit weiteren Protagonisten wie die bereits erwähnte Ajina, ihrer zur Dunkelruferin mutierten Schwester Lióla in den Schatten sowie den angeblich zu den Mondschwertern übergelaufenen, mächtigen Magier Modranel vertraut gemacht. Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte schnell spannend, die Zusammenführung der verschiedenen Handlungsstränge könnte interessant werden. Klar kommen viele Elemente dieses High Fantasy Romans einem durchaus bekannt vor, aber die verschiedenen Figuren und ihre persönlichen Hintergründe wirken schlüssig. Das von Robert Corvus entworfene Weltenmodell wirkt schlüssig – kein Wunder, Corvus schrieb auch bereits zahlreiche Romane für das  deutsche Pen-&-Paper-Rollenspiel „Das schwarze Auge“. Spannender, aber auch unterhaltsamer Trilogie-Auftakt!
(SiN)

Piper Fantasy
broschiert, 397 Seiten
ISBN 978-3-492-26913-1
€  12,99
VÖ: 01.02.2013
Verlags-Homepage: http://www.piper-fantasy.de

Kategorie: Bücher