Real Life – Sirens (CD)

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Pünktlich zur „Send Me An Angel“ Minitour Anfang Februar in Deutschland erschien, zunächst nur als digitaler Download, ein neues Album einer australischen New Wave / Synth Pop Band, deren erster Hit „Send Me An Angel“ Anfang der 1980er Jahre sich weltweit in das kollektive Gedächtnis von (melancholisch angehauchten) Musikfans einbrannte. Das Album enthält zwar auf den ersten Blick nur sechs Tracks, die erste Nummer „Sirens“ ist aber gleich fast 17 Minuten lang. Sänger David Sterry bezeichnet sie als „Prog-tronic“, in Anlehnung an große Prog-Alben der 70er Jahre (siehe auch Interview). Laut Sterry hat er sich bei diesem Album einfach mal ohne Druck selbstverwirklicht – tja, das ist ihm aber mehr als gut gelungen!

Je öfters man dieses Album hört, desto schwerer kann man sich den Klängen entziehen, es hat also wirklich etwas von lockenden Sirenen ;). Nehmen wir mal den ultralangen Titeltrack „Sirens“. Eigentlich eine Aufeinanderfolge verschiedener Songs, die inhaltlich miteinander verbunden sind. Es beginnt düster und bedrohlich, die „Stimmen“ fangen an zu rufen, der Song wird poppiger und bietet zum Ende des ersten Teils auch sehr eingängige Gitarrenklänge. nach rund viereinhalb Minuten geht es in einen zweiten instrumentalen Teil über, hier tobt sich Sterry dann mit allerlei Klängen und Klangkollagen aus, Danach wird es wieder etwas psychedelischer mit dem Songteil „There is a hole in my soul where the rain gets in“, bevor es ab der zehnten Minute in die Weiten des Weltalls „I am out in the solar system“ geht. Nach diesem kleinen Gesamtkunstwerk geht es dann ganz klassisch mit Einzeltracks weiter, aber die sind auch alles andere als ohne. „My beautiful monster“ ist eine fröhliche Popnummer, in der es um die Auseinandersetzung mit Depressionen geht. Die Nummer ist unglaublich eingängig und hervorragend tanzbar, gehört in jeden guten Wave-Club, würde aber auch im 0815-Radio überhaupt nicht auffallen. Sehr gut gefällt mir auch „Dream On“, ebenfalls sehr tanzbar, stimmlich gibt Mr. Sterry hier auch wirklich noch mal alles, rotzig und frech. Auch die folgenden drei Songs zeigen wunderbar, hier hat sich ein Künstler mal ganz entspannt ausgetobt – und bei sowas kann schnell mal was richtig gutes herauskommen ;)! Als letzte Nummer gibt es „Where´s God“ auf die Ohren – wieso fühle ich mich am Anfang nur irgendwie an „Prometheus“ erinnert..?

Kurzm, wer auf mit viel Liebe zum Detail gemachten Electropop mit Message steht, vielleicht in den Achtzigern wie ich für diese Band geschwärmt hat – unbedingt das Album downloaden und so eure Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Im September ist Real Life übrigens wieder in Deutschland, in den Dortmunder Westfalenhallen, zusammen mit anderen Achtziger Jahre Ausnahmebands.
(SiN)

Anspieltipps: Sirens, My beautiful monster, Dream On,…
VÖ: 26.01.2020
Label : Real Life Music
Internet : http://www.reallifemusic.net
https://www.facebook.com/reallifebandofficial

Kategorie: CDs & DVDs
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