Ein düsteres Album mit verschiedenen Einflüssen der dunklen Musikkünste, geschwängert von schweren Gitarrenriffs, die manchmal die Grenze zum Metal überschreiten. Sogar Dark-Wave-Einflüsse sind zu vernehmen. Man legt Wert auf eingängige Melodien. Der saubere und melodiöse Gesang von Torsten Bäumer ist stellenweise speziell und hat seinen ganz eigenen Charakter. Damit ist ihm auf jeden Fall ein hoher Wiedererkennungswert garantiert!
Trotz vorhandener melodischer Eingängigkeit fällt der Zugang zu manchen Songs nicht immer ganz leicht, was vielleicht auch beabsichtigt sein mag. Wenn man sich aber die Zeit nimmt, dem Werk die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, wird man mit tollen Kompositionen und tiefsinnigen Texten belohnt, die die Abgründe und dunklen Seiten der menschlichen Existenz verarbeiten.
„Neptuns Mond“ geht beispielsweise mit der Religion hart ins Gericht. Der Song besticht durch ein flottes Tempo mit Gothic-Musikeinschlag und einem tollen Melodiebogen im Refrain.
Für Freunde der historischen Literatur hat die Band mit dem letzten Song auf dem Album namens „Desdemona“ sich eines Theaterstückes von William Shakespeare bedient, welches die tragisch-romantische Geschichte von Othello und seiner Frau Desdemona als Hintergrund hat. Ein Stück voller Bosheit und Intrigen, die natürlich zu keinem guten Ende führt.
Gerade bei diesem Song blitzt dann beim Gesang von Torsten Bäumer eine etwas dunklere Seite durch, die mir persönlich gefallen hat und von der ich mir auf dem gesamten Album mehr gewünscht hätte.
Dieses könnte man in Zukunft ruhig stärker in die Gestaltung mit einfließen lassen, um mehr Intensität und Stimmungen zu erzeugen. Vielleicht könnte man auch mal mit einer weiblichen Stimme arbeiten, die hervorragend zu manchen Songs passen würde.
(metalhead)
Anspieltipps: „Neptuns Mond“, „Desdemona“, „Geschrieben mit Blut“, „Hydra“
VÖ: 28.11.2018
Label: Timezone
Internet: https://www.mystigma.de