Luzia Pfyl, Cesario Aero – Kaiser der Lüfte (Steampunk Fantasy)

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Die Tausendjahresfeier des ungarischen Königreiches endet mit einem monströsen Anschlag. Drei sehr unterschiedliche Charaktere, die britische Jungreporterin Abby, der charmante ungarische Pilot Vincent und der in der westlichen Welt irgendwie deplatziert wirkende japanische Diplomatensohn Takeo, machen sich gemeinsam an die Aufklärung des Verbrechens. Dabei hat der unwillige Vincent eigentlich ein ganz anderes Ziel, er möchte beim international renommierten Cesario Aero Kaiser der Lüfte werden. Doch der gefährliche Feind scheint auch den Flugwettbewerb als Anschlagsziel im Auge zu haben..

Mein Leseeindruck:

Luzia Pfyl ist mir ursprünglich als Autorin des außergewöhnlichen Fantasyromans „Unruh“ (unter dem Pseudonym Mia Faber) aufgefallen, mit dem vorliegenden Buch hat sich die sympathische Schriftstellerin und Verlegerin aus Österreich einem eher historisch-fiktionalem Stoff zugewandt, ich war gespannt! Die Handlung spielt überwiegend in Budapest, in einem fiktiven ungarischen Königreich, das sich ein klein wenig anders als unsere Welt entwickelt hat. Mehr zufällig als gewollt wachsen hier drei Personen zu einem Team zusammen. Da wäre zum einen die eigenwillige Reporterin Abby, die sich schon mal gerne über Anordnungen von Chefseite hinwegsetzt. Zum zweiten gibt es da den charismatischen Ungarn Vincent, attraktiv und als Pilot äußerst erfolgreich. Und, last but really not least ist da noch der chaotische Japaner Takeo, für den der Besuch im „modernen“ Europa einen echten Kulturschock darstellt und der mit Samuraischwert bewaffnet von einem Fettnäpfchen zum nächsten zu taumeln scheint. Der schräge, ewig hungrige Takeo wächst dem Leser schnell ans Herz, ihr könnt ihn euch ein wenig wie Hiro Nakamura aus der TV-Serie „Heroes“ vorstellen. Apropos Verfilmungen, klassische Abenteuerfilme wie „Indiana Jones“ standen sicherlich für die Handlung dieses Romans ein wenig Pate.

Es dauerte ein wenig, bis ich in die Geschichte reinkam, nun sind Erzählungen rund um Motoren, auch wenn sie Flugobjekte antreiben, nicht mein persönliches Ding. Ich fand das aber gerade von der Autorin mutig und interessant, Flugshows waren ja auch Anfang des 20. Jahrhunderts sehr populär und die beschriebene Welt passt sehr gut in diese Ära. Zum Ende hin nimmt mir die Erzählung dann allerdings etwas zuviel Tempo auf, das hätte meines Ermessens eleganter entwickelt werden können.
Dennoch ein schöner Roman, der eine ganz eigene Welt entwickelt hat und Lesern mit Faible für Steampunk/alternative Welten und die Jahrhundertwende (19. JH) gut zu Gesicht steht!
(SiN)

OHNEOHREN
Taschenbuch, 308 Seiten
ISBN: 978-3-90300635-5
VÖ: 07.09.2015 (1. Auflage)
€ 14,99
https://www.ohneohren.com/

Kategorie: Bücher
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