Der letzte schöne Tag – Preisgekröntes Filmdrama mit Wotan Wilke Möhring (DVD)

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Die unter Depressionen leidende Sybille ruf noch einmal ihren Mann Lars und ihre Kinder an, bevor sie sich das Leben nimmt. Niemand aus der Familie ahnt, dass es das letzte Mal ist, dass sie die Mutter sprechen. Alle sind eher kurz angebunden oder desinteressiert – was sie sich jeder für sich später sehr zum Vorwurf machen werden. Wie paralysiert versucht die Familie, mit dem Suizid der Mutter umzugehen, die Beerdigung vorzubereiten, den Alltag wie gewohnt zu meistern. Doch das Leben kann und wird niemals wieder sein, wie es einmal war.

Mehr als 10.000 Menschen setzen ihrem Leben jährlich in Deutschland ein Ende. Damit sterben mehr Menschen an Suizid als beispielsweise an Verkehrsunfällen. Das sehr ruhig und ohne zusätzliche dramatische Wendungen inszenierte Filmdrama versucht sich mit einem Einzelschicksal detailliert auseinanderzusetzen – und überzeugt dabei in voller Länge. Alle Schauspieler, vor allem auch die beiden Kinder Matilda Merkel (spielt die 14-jährige Maike) und Nick Julius Schuck (mimt den 7-jährigen Piet), überzeugen grandios in ihren jeweiligen Rollen. Wotan Wilke Möhring wirkt sehr impressiv in der Rolle des bemüht kontrolliert bleibenden Vaters Lars Langhoff, sein Zusammenbruch auf dem Friedhof wirkt absolut ungeschnörkelt und ehrlich. Im der DVD beiliegenden Booklet erfährt man im Interview mit ihm, dass dieser Ausbruch tatsächlich nicht im Detail geplant war und sehr natürlich entstanden ist. Überhaupt ist das kleine Heftchen mit Interviews mit den vier Hauptdarstellern, dem Regisseur Johannes Fabrick und der Drehbuchautorin Dorothee Schön eine sehr gute Ergänzung zum ans Herz gehenden Spielfilm.

Mein Filmeindruck:

Das Drama rührt empfindsame Menschen beim Ansehen wirklich sehr an. Ich habe ganz bewußt den Film nicht „einfach so“ zwischendurch einmal angeschaut, sondern mir bewußt dafür Zeit genommen. Der Tod ist einfach kein leichtes Thema. Mir ist die Handlung sehr nahe gegangen, vor allem mir als Mutter auch die Sichtweise der Kinder auf das unabwendbare Geschehen und die Art, wie sie damit umgegangen sind. Wie der kleine Piet immer wieder für die Mutter mit den Tisch gedeckt hat oder wie die zornige Maike heimlich das Parüm ihrer Mutter benutzt – esa geht wirklich unglaublich ans Herz!

Freigegeben ist die DVD ab 12 Jahren, sollte von Kindern und Jugendlichen aber auf jeden Fall nicht alleine angesehen werden. Eventuell könnte dieser Film, der 2012 unter anderem den Deutschen Fernsehpreis gewonnen hat und für den Grimme-Preis 2013 nominiert wurde, auch im Schulunterricht guten Einsatz finden. Nicht nur setzt er sich mit dem Thema Suizid sehr einfühlsam auseinander (ohne hier irgendwas zu beschönigen!), auch das Thema Tod und der Umgang mit dem Sterben ansich stehen bei dieser feinfühligen Inszenierung deutlich im Mittelpunkt.
(SiN)

Edel Germany GmbH
DVD mit Booklet
Artikelnummer/ EAN: 0208606ER2/4029759086062
Laufzeit: 90 Minuten
Bildformat: 16:9 PAL
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Kategorie: CDs & DVDs
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