25 Jahre WGT Leipzig: 5 Tage lang Konzerte, Partys und mehr

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agra-bandsVom 13. bis zum 16. Mai fand in Leipzig bereits zum 25. Mal das Wave-Gotik-Treffen statt. Unzählige Künstler, Bands, Verkäufer und DJs lockten Szeneangehörige aus aller Welt in die sächsische Großstadt, die auch an diesem Pfingsten wieder in der Farbe Schwarz glänzte.
Nachfolgend der Erlebnisbericht eines jungen Szenefans, der die beeindruckende Veranstaltung das erste Mal für sich entdeckte – und offensichtlich intensiv genoss!

Ein Festival, verteilt auf eine ganze Stadaußenagrat

Im Gegensatz zu den meisten anderen Festivals, die sich auf einen Ort konzentrieren, wird das WGT an verschiedenen Locations ausgetragen, die sich in den verschiedensten Ecken Leipzigs befinden. Einer der zentralen Veranstaltungsorte war dabei das Agra-Gelände im Süden der Stadt.
Neben einer Konzerthalle befand sich dort eine große Shopping-Meile, ein reichhaltiges Angebot an Verpflegung, sowie am Abend und in der Nacht ein großzügiger Dancefloor. In direkter Nachbarschaft war zudem ein weitläufiger Zeltplatz zu finden. Auch die Festivalbändchen konnte man hier erhalten und das sogar noch am späten Abend, dies war allerdings auch an anderen Orten in der Stadt möglich.

Hatte man sein Bändchen, konnte man durch das Tor des Messe- und Veranstaltungsgeländes schreiten, wo man von der freundlichen agra1Security begrüßt wurde. Anschließend war der Besucher direkt von zahlreichen Essensständen für jeden Geschmack umgeben, wo für jeden etwas dabei war. Rahmbrot, chinesische Nudeln, Buritos, um nur ein paar Beispiele zu geben.

Die Shopping-Meile war in einer der Agra-Hallen untergebracht. Egal, ob man nach CDs, Vinyl, Kleidung oder nach Dekoartikeln für das Zuhause suchte, hier wurde man fündig, dank einer breiten Auswahl an internationalen Händlern.

In der Halle nebenan fanden wäahrenddessen Konzerte statt. Leider war es nicht möglich, von der Händlermeile direkt in die Konzerthalle zu gelangen, man musste erst den Gebäudekomplex verlassen und dann um die Halle herumgehen, wo sich der Eingang befand. Als Entschädigung bekam man allerdings eine fantastische Soundqualität geliefert. Ein weiterer Pluspunkt war außerdem die Größe der Halle, so dass man sich noch nicht einmal bei den Headlinern eingeengt fühlte.

Ein weiterer Ort, an dem das Wave Gotik Treffen veranstaltet wurde, war die Moritzbastei, die sich direkt in der Innenstadt befindet und bequem mit der Straßenbahn zu erreichen war. Dafür konnte man unter anderem eine extra für das WGT eingerichtete Verstärkerlinie nutzen, die bis tief in die Nacht fuhr. Neben Konzerten und Partys gab es in der Moritzbastei auch ein kleines Restaurant, wo man zu einem fairen Preis leckeres Essen in gemütlicher Atmosphäre genießen konnte.

fotoausstellungNicht weit davon entfernt liegt das stadtgeschichtliche Museum, in dem eine Ausstellung geboten wurde, die sich mit dem Thema „25 Jahre WGT“ auseinandersetzte. Neben interessanten Hintergrundinformationen zum Festival waren dort zahlreiche Exponate ausgestellt, zu denen unter anderem Musikkassetten, alte Eintrittskarten, Szene-Zeitschriften und auch Schuhe gehörten. Ergänzt wurde die Ausstellung durch eine kleine, aber feine Fotoreihe im Leipziger Hauptbahnhof, die sich mit demselben Thema beschäftigte.

Auch die Szeneläden in der Stadt hatten während des Wave Gotik Treffens natürlich geöffnet und erfreuten sich hoher Besucherzahlen. Doch nicht nur dort und an den offiziellen Veranstaltungsstätten traf sich das schwarze Volk, manchmal reichte auch ein ganz normales Café, um sich mit gleichgesinnten Freunden zu unterhalten.

Mit dem Festivalbändchen war auch die Besichtigung des Völkerschlachtdenkmals möglich. Direkt daneben lag außerdem ein altebesucherr Friedhof mit vielen historischen Statuen und Grabsteinen, der auch bei dem etwas schlechteren Wetter, welches während des Festivals leider herrschte, zur idealen Kulisse für ein Grufti-Treffen wurde.

Weitere Orte, an denen sich das WGT abspielte, waren beispielsweise die Sixtina, die die Besucher unter anderem mit unzähligen Absinth-Sorten anlockte oder der Volkspalast, der seinen Namen wirklich verdient hat. Auch für die Mittelalter-Fans wurde etwas geboten, in der Nähe des Agra-Geländes gab es nämlich das „Heidnische Dorf“, ein großer Mittelaltermarkt, der ebenfalls eine Bühne besaß, wo selbstverständlich entsprechende Musik gespielt wurde.

Konzerte, Konzerte, Konzerte

Im Rahmen des 25. WGT fanden zahlreiche Konzerte statt, es spielten unter anderem zahlreiche Klassiker und Hagra-bands3eadliner aus den unterschiedlichsten Genres. Von Future-Pop bis Gothic-Rock, von Mittelalter bis Aggrotech, es war so gut wie alles vertreten. Beispielsweise spielten Das Ich, Projekt Pitchfork, Die Krupps, Lord Of The Lost oder auch Diary of Dreams. Leider viel zu viel um auch nur ansatzweise alle Konzerte, die man gerne sehen würde, besuchen zu können.

Ein Highlight war sicherlich das Konzert von Peter Murphy am Freitagabend in der Agra-Halle, welches unter dem Motto „Mr. Moonlight Show mit dem Besten von Bauhaus“ stand und die Zuschauer mit Hits wie „She’s in Parties“ in den Bann zog. Hier bewies Peter Murphy, was er wirklich konnte: Singen, Gitarre spielen und Percussion.

In der Nacht von Sonntag auf Montag trat dann gleich das nächste Szene-Urgestein auf: Public Image Ltd., kurz: PiL, die mit John Lydon denselben Sänger im Gepäck haben wie die Sex Pistols.

Ein Auftritt mit einer ganz anderen, aber dennoch tollen Atmosphäre war der von Deutsch Nepal in der Moritzbastei. Der Musiker Peter Andersson, der hinter dem schwedischen Projekt steckt, verzauberte das Publikum mit seinen Dark Ambient Tönen, die genau in die Kulisse der Moritzbastei passten. Besonders zu loben ist hier die Zugabe („A Silent Siege“), bei der Peter Andersson von der Bühne trat und gemeinsam mit dem Publikum feierte.

Fazit

agra-besucherDas Wave Gotik Treffen 2016 war auf jeden Fall ein gelungenes Festival, welches wieder einmal bewies, wie bunt die schwarze Szene doch sein kann. Die große Anzahl an Locations und Veranstaltungen ist erst einmal positiv, jedoch hat man dadurch den Nachteil, dass man einiges verpasst. Dadurch sollte man sich aber nicht unterkriegen lassen, wenn man bedenkt, wie viele positive Aspekte und schöne Konzerte es gab, die man sicherlich noch lange in Erinnerung behalten wird.
(Jonathan Kalkhoff)

Die Fotos wurden uns freundlicherweise von Daniel Reiche • Grafikdesign, Foto & Video zur Verfügung gestellt, die komplette Gallerie ist zu sehen unter
https://www.flickr.com/photos/danielreiche/sets/72157668520930765/

 

 

Kategorie: Foto-Berichte
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