Die junge Mathilda arbeitet nach Abbruch Ihres Medizinstudiums für das „Institut der letzten Wünsche“. Vor dem unvermeidlichen Tod noch einmal Schneeflocken im Sommer sehen oder (die bereits verblichene) Maria Callas live erleben, kein Problem. Doch dann trifft Mathilda auf den krebskranken Birger, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt.
Mein Leseeindruck:
Diese tragische Liebesgeschichte mit vielen Schmunzelmomenten ist schon wirklich außergewöhnlich, sowohl vom Thema als auch vom Erzählstil. Zugang zum Roman zu finden ist erst einmal gar nicht so leicht, entwickelt sich aber nach und nach beimLesen und Kennenlernen der verschiedenen Charaktere. Die Handlung ist eben keine Durchschnittskost, erinnert mich an die Ausstrahlung von „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“.
Rund um den roten Faden der Geschichte, Mathildas sich entwickelnde Gefühle für den todgeweihten Birger, der wiederum selber (zunächst) nach seiner verschwundenen großen Liebe sucht, ranken sich zahlreiche kleine weitere liebesnwürdige Geschichten. Oder entwickeln sich gar neu, wie die Romanze zwischen zwei älteren sterbenskranken Herrschaften, die letztendlich Hand in Hand in den Tod gleiten.. Das Thema Wunscherfüllung wird natürlich auch ausführlich behandelt. Sehr plastisch anrührend ist beispielsweise die (illegale) Radioübertragung aus einem Krankenhaus. Ein todgeweihter, früherer Radiomoderator möchte noch einmal auf Sendung gehen und rührt mit seiner Erzählung die Zuhörer zu Tränen.
Lachen und weinen, diese beiden immer so gegensätzlich wirkenden Gefühlszustände treffen in diesem Buch immer wieder aufeinander. Automatisch beginnt man, sich dem Thema Tod und Sterben einmal ganz anders anzunähern.
Das Ende macht traurig und fast ein bisschen wütend, man hätte es sich doch so gerne anders gewünscht..doch es gibt eben nicht immer Hollywood!
(SiN)
Knaur
gebundene Ausgabe, 496 Seiten
ISBN 978-3-426-65365-4
€ 19,99
VÖ: 01.05.2015
Verlags-Homepage: http://www.knaur.de