René Anour – Im Schatten des Turms, Ein Wiener Roman (gefühlvolle History)

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Wien, 1787:
Zwei Welten treffen aufeinander. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Medizinstudent Alfred ist fasziniert vom sogenannten Narrenturm und seinen Insassen. Um seinen Unterhalt zu verdienen, verdingt er sich als Hauslehrer der bildhübschen Adeligen Helene. Die beiden verlieben sich ineinander und träumen, trotz aller Widrigkeiten, von einem gemeinsamen Leben.

Doch dann schlägt das Schicksal gleich mehrfach zu. Helenes Vater stirbt und seine intigrante Schwester übernimmt das Zepter.
Mit katastrophalen Folgen nicht nur für das junge Liebespaar!

 

Mein Leseeindruck:

Herbstzeit, Schmökerzeit, dieser Roman ist wirklich perfekt geeignet für etliche Stunden hervorragende Leseunterhaltung! Anfänglich befürchtete ich zwar ein wenig, der Wiener Historienroman würde sich doch, wie ja oft üblich, vor allem auf die ungleiche Liebesbeziehung zwischen der adeligen Helene und dem armen Medizinstudenten Alfred konzentrieren. Aber arg gefehlt, die unerschütterliche Liebe der beiden Protagonisten ist nur der Rahmen für eine bzw. eigentlich zwei abwechslungsreiche Handlungsstränge. Vieles vom Inhalt beruht dabei auf Tatsachen. Man erfährt viel über die Zustände im alten Wien, die Sitten und Gebräuche, vor allem aber über den „neuartigen“ Narrenturm, der in der damaligen Zeit eine besondere Attraktion, nicht unbedingt im positiven Sinne, darstellte. Auch der Russisch-Österreichische Türkenkrieg wird thematisiert, bei dem auch Jäger- und Grenzertrupps eingesetzt wurden – für den Verlauf der Geschichte ein wichtiger Wegepunkt. Diese historischen Bestandteile des Romans klingen vielleicht im ersten Moment fade, doch die Erzählung ist sehr schwungvoll mit vielen Wendungen gespickt. Vor allem der Handlungsstrang rund um die unerfahrene, dann aber schnell dazulernende Helene erinnert dank ihrer intigranten Tante streckenweise an das Sittengemälde „Gefährliche Liebschaften“.

Ein rundum gelungener Roman, der am Ende dann noch mit einigen Hintergrundinformationen und einem kleinen Glossar, der einige österreichische Begriffe erläutert, aufwartet.

Rororo
Taschenbuch, 656 Seiten
ISBN 978-3-499-27670-5
€ 13,–
VÖ: 15.09.2019
Verlags-Homepage: https://www.rororo.de

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Kategorie: Bücher
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