Amphi Festival, Tanzbrunnen Köln, 20. – 21.07.2019 – Zwei Tage unter (schwarzen) Freunden!

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Na klar, auch in diesem Jahr zog es wieder im Juli einige tausend Anhänger der dunklen Szene nach Köln, um gemeinsam bei viel abwechslungsreicher Musik das Amphi Festival zu zelebrieren. Mit drei Bühnen, Händler- und Gastromeile und, nicht zu vergessen, Beach-Bereich gab es wieder jede Menge Möglichkeiten, sich zwei Tage lang dunkelbunt vom alltäglichen Einerlei zu entschleunigen.

An beiden Tagen wurde auf den verschiedenen „Stages“ musikalisch ein stimmungsvolles Programm geboten. Die Open-Air Bühne „Main Stage“ konzentriere sich dabei ganztägig vor allem auf große und aktuell besonders beliebte Bands, wie Erdling, Samsas Traum und Lord Of The Lost, die mit ihrer furiosen Bühnenshow und einen optisch an Annegret Kramp-Karrenbauer bei Ihrem Faschingsauftritt als Putzfrau erinnernden Gared Dirge für jede Menge Vergnügen sorgten. Okay, zum Ende ihres Auftritts wurde es dann ein wenig kuschelig, da eine fette Regenfront über das Gelände zog und sich alle unter den großen Pilzen vor der Bühne zusammenrotteten. Aber was soll´s, ist nun mal ein Open-Air, da muss man etwas Schwund bei der eigenen Optik manchmal auch hinnehmen ;)!

Am Abend lockten natürlich die großen Headliner der Veranstaltung (Samstag: Blutengel und Nitzer Ebb, Sonntag: Project Pitchfork und In Extremo) vor die Hauptbühne, alles Bands, die auch schon auf eine lange Karriere zurückblicken, aber denen es gelungen ist, sich bis heute fest in der schwarzen Szene zu verankern.

Wer es wettersicherer mochte, konnte natürlich auch die benachbarte Theater Stage aufsuchen. Auch hier wurde am Samstag und Sonntag ein vielfältiges Programm geboten, aber eben in einem klassischeren Hallen-Ambiente. Vor allem am Samstag war das Theater mit Co-Headliner Haujobb, The Cassandra Complex und Dive fest in elektronischer Hand.
The Cassandra Complex waren dabei sicherlich eines der besonderen Happenings. Die positive Energie, die Sänger Rodney Orpheus vom ersten Moment an auf der Bühne verbreitete, war einfach genial. Dieser erzählte Hintergründe zu den Songs, lachte eine Panne weg, ließ sich vom Publikum auf Händen tragen und intonierte kraftvoll große Hits wie One millionth happy customer. Absolut genialer Auftritt, neben Rodney war es auch schön, ex-Girls Under Glass Sänger und Gitarrist Volker Zacharias mal wiederzusehen. Und ein neues Album ist auch in Arbeit, was will man mehr?
Als Headliner gaben sich hier übrigens am Samstag Abend Unzucht, am Sonntag Abend Nachtmahr die Klinke in die Hand und sorgten für einen kraftvollen Abschluss.

Auch die Orbit Stage ist immer einen (längeren) Besuch wert, denn diese befindet sich ja bekanntermaßen an Bord der MS RheinEnergie, auf der am Vorabend des Amphi Festivals auch seit Jahren das immer schnell ausverkaufte Opening-Event „Call The Ships To Port“ (in diesem Jahr waren die Bands Mesh, Solar Fake und Diorama mit von der Partie) stattfindet. Auf der Orbit Stage tummelten sich dieses Mal so illustre musikalische Gäste wie unter anderem Ash Code, Pink Turns Blue und L´ame Immortelle am Samstag und, deutlich agressiver, Jäger 90, Rabia Sorda und Das Ich am Sonntag. Wer es nicht nur im Dunkeln bei den Konzerten mag, kann auf dem Schiff natürlich auch das Sonnendeck entern und mit Blick auf den Kölner Dom etwas chillen. Übrigens ist das Essen auf dem Schiff gut und dafür recht günstig, dafür nimmt man gerne mal einen Moment Anstehen in Kauf!

Apropos chillen, auf dem Amphi-Gelände luden der beliebte Beach-Bereich mit seinen Sonnenliegen, aber auch ein Biergarten natürlich zum Verweilen mit Freunden in der (nicht immer vorhandenen) Sonne ein. Ideal, um sich von den Verlockungen der Händlermeile ein wenig zu entspannen.
Wobei hier dieses Mal einige ausgefallene Stände leider fehlten, die Großanbieter doch etwas übermächtig wirkten. Aber ein paar außergewöhnliche Highlights waren hier und da dann doch zu finden, wie zum Beispiel ein Stand mit hochwertigen Herren-Korsetts.

Wie kann es auch anders sein, die beiden Tage vergingen selbstredend wie immer wie im Fluge. Doch es gibt ja ein Wiedersehen, im nächsten Jahr findet das dunkle Happening am Rheinufer am 25. und 26.07.2020 statt, die ersten Bands, darunter VNV Nation, Eisbrecher und mit The Birthday Massacre auch seltene Deutschlandgäste, stehen bereits fest.
(Text: SiN, Fotos Tag 1: SiN, Tag 2: Jörg Ewald)

Kategorie: Foto-Berichte
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