Nach Umstrukturierungen und Änderungen im Bandgefüge von Covenant, Haujobb-Mastermind Daniel Myer hat die Band verlassen, sind die Electro-Pioniere nun wieder in rein schwedischer Besetzung am Start. Und fegen mit ihrer neuen Scheibe „Leaving Babylon“ alle Zweifel an der Zukunft von Covenant fort. Mit ihrer neuen CD betreten sie wahrlich neue Gefilde. Zwar sind ein paar Tanzflächenhymnen wie „Prime Movers“ oder das bereits vorab erschienene „Last Dance“ selbstverständlich enthalten. Aber der Fokus der Platte liegt für mich eindeutig auf dem Experimentieren mit unterschiedlichen Klängen, Gesangsstilen und Instrumenten. Klingt technischer, als es eigentlich ist, die Platte klingt dadurch einfach entspannter, erwachsener und teilweise hoch emotional. Für die Ballade „Not To Be Here“ muss ich der Band ein deutliches Kompliment aussprechen, das von der Melodie leicht an „Don´t give up“ von Kate Bush/Peter Gabriel erinnernde „Not To Be Here“ ist für mich der gefühlvollste Song, den ich je von der Band, vielleicht sogar generell in der Electro-Szene, gehört habe! Liegt auch mit daran, dass der Song wenig mit Electro zu tun hat 😉 Ein Klavier steht hier neben Sänger Eskils ruhig murmelnder Stimme im Mittelpunkt des Tracks. Bei „Thy Kingdom Come“, wieder eine etwas druckvollere Nummer, darf man sich sogar an einem Cembalo erfreuen!
Thematisch setzt sich das Album weitestgehend mit „der allgegenwärtigen Beschleunigung von Kommunikation, die unsere Gesellschaft im Griff hält“ (Presseinfo) auseinander und zeigt im Booklet, das mir leider nicht vorliegt, mit einer „Babylon Timeline“, dass der Krieg um Informationen schon seit Urzeiten besteht. Großartige vielschichtige Scheibe, intelligent und dennoch unterhaltsam und tanzbar (das geht;)!), mit der sich Covenant erneut an die Spitze der Electroszene katapultiert.
(SiN)
Anspieltipps: Leaving Babylon, I Walk Slow, Not To Be Here, usw.
Homepage: http://www.covenant.se
VÖ: 06.09.2013