Liebe Leser, wie schön, dass ihr euch direkt auf diese Seite verlaufen habt – nicht ganz normAL sein zieht euch also an :)?
Die Autorin dieser Zeilen hat sich überlegt, für Funkelglanz eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen – die monatliche Glosse mit einem etwas anderen Blick(winkel) auf die Welt! Ab April kommt ihr hier also in den Genuss einiger amüsanter, manchmal auch bissiger Anmerkungen zu unser aller ganz NormALEM Alltag. Rund um Kinder & Teens, Medienberieselung, komischen Lebenssituationen und mehr!
Zum Warmwerden gibt es eine der populärsten „Anekdoten einer Gothic Mum“, die seinerzeit im Familien-Netzwerk Gothic-Family.Net erschienen ist -aber irgendwie immer noch Aktualität hat :)!
Endlich: Erholung von NORMalos im DRACULA-Hotel! (November 2011)
Eine von mir verfasste, aktuelle KINOFANS.COM-Filmnews, in der es um einen interessanten Animationsfilm geht (Thema: Dracula eröffnet ein Erholungshotel für Monster), hat mich irgendwie zum Träumen gebracht…
Was wäre, wenn es solch ein Hotel nicht nur für Film-Monster wie Frankenstein geben würde, sondern auch für alltagsgebeutelte Gothic Mums & D(e)ads? Gotisches Wellness-Weekend zwecks Erholung von den NORMalos…
Man betritt die monochrom gestaltete Eingangshalle des altehrwürdigen, gotischen Schlosses in den Karpaten. Ein bleich geschminkter Page mit dezentem Patchouli-Duft springt herbei und nimmt einen die zwei prall gefüllten Sargkoffer ab. An der Rezeption wird man freundlich-lispelnd (ihr wisst schon, die spitzen Zähne!) mit „Guten Abend“ begrüßt (ihr dachtet doch nicht, ich würde tagsüber einchecken, oder?) und erhält eine große, kunstvolle Nadel zwecks Zugang zur exklusiven Midnightmoon-Suite (Blutstropfen als Zugangscode!).
Der Paternoster ächzt und kracht bei der Aufwärtsfahrt – wohlig gruselt es einen dabei ums Herz!
Die Suite ist ein Traum, mit viktorianischen Seidentapeten in dunklem lila und einem riesigen Himmelbett mit verschlissenen Vorhängen und vergilbten, damastenen Decken. Dezente blaue Beleuchtung am Spiegel über dem kunstvoll verzierten Schminktisch verschönert einem das hellhäutige Antlitz (ist euch das schon mal aufgefallen? Auf diesen komisch blau ausgeleuchteten Toiletten, eigentlich gegen Drogenmissbrauch gedacht, sehen wir immer besonders frisch aus!).
Ich öffne das knarrende Fenster und blicke auf dunkle Wälder und Wildnis. Ein Heulen erfüllt die Luft….ahhhh, die Kinder der Nacht! Und da, an der Hauswand, kriecht da nicht was zu mir empor? Prinz Vlad Dracul persönlich, natürlich in der jungen Variante á la Gary Oldman mit Zylinder und blauer Brille, versteht sich, oder?
Voller Sehnsucht öffne ich das Fenster weit und strecke ihm meine tätowierten Arme entgegen: Dann hol mich weg von all diesem Tod!
Klatsch – kriege ich das Wechselgeld von der unfreundlich wirkenden Kassierkraft ohne das vorgeschriebene Lächeln im Discounter in die Hand gedrückt.
„Möchtest du einen Lollie?“, wendet sie sich , mich als mütterliche Autorität ignorierend, an mein auf künstlichen Farbstoff hyperaktiv reagierenden Sohn. Dieser nickt voller diabolischer Begeisterung. Seine Augen glühen gefährlich.
Naja, wenigstens scheint in ihm ein wahrer kleiner Teufel zu wohnen, tröste ich mich und schleppe mich mit meinen Wocheneinkäufen und dem tobenden Kind von dannen..
(SiN)